Freescale Technology Forum 2011

Freescale-CEO sagt Ende der PC-Ära voraus

21. Juni 2011, 12:41 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Die Formel-1 und Freescale

Auch zum Thema Basisstationen hat Rich Beyer eine dedizierte Meinung. Das Konzept der großen Macro-Basisstationen hat ausgedient, da sie mit dem Datenaufkommen nicht mehr fertig werden. Laut Beyer muss ein Paradigmenwechsel zu vielen kleinen Femto-Basissationen erfolgen, die nicht nur die Macro-Stationen entlasten, sondern auch die Batterielaufzeiten der mobilen Geräte verlängern, da die Distanz vom Gerät zur Basissation nicht mehr Kilometer sondern nur noch Meter beträgt - Femto-Basisstationen werden ja zu Hause oder im Büro installiert und dann ans Breitband-Kabel angeschlossen. Bis 2015 wird es laut Beyer in den USA 60 Millionen installierte Femto-Basisstationen geben.

Für Alcatel-Lucent hat Freescale eine laut Beyer "Revolution" entwickelt, eine Basisstation auf einem Chip. Dabei sind auf einem Chip in Hybrid-Multicore-Technologie einer oder (je nach Basisstation-Typ, von Femtocell bis Macrocell) mehrere StarCore-DSPs, Power-Architecture-Cores, High-Speed-DDR-3-Speicher, Schnittstellen-und Sicherheits-Logik, Timing-Funktionsbaugruppen, verschiedene Antennen-Ansteuer-Interfaces sowie der MAPLE-Basisband-Accelerator neben diverser Schnittstellen-Logik integriert.

Die genaue Konfiguration des jeweiligen Chips richtet sich nach der mit diesem Baustein zu realisierenden Basisstation. Letztlich stellt diese Architektur eine Kombination aus FPGAs, ASICs, MPU und DSPs dar. Der Einsatz dieser Single-Chip-Basisstation kann sowohl in kleinen Femtozellen (mit maximal 16 Nutzern) wie auch in sehr großen Makro-Funkzellen (mit mehreren 100 Nutzern) erfolgen. Für jede dieser Basisstations-Varianten ist ein unterschiedliches Modell des QorIQ-Prozessors verfügbar.

Das Grundkonzept ist auf Multiband-Multistandard-Betrieb ausgelegt, wobei im Falle von Standard-Änderungen, beispielsweise bei dem künftigen LTE Advanced- oder WiMAX-Mobile-Standard, eine einfache Umprogrammierung des Basisstation-Prozessors durch einen entsprechenden Software-Update erfolgen kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Basisstations-Architekturen sollen sich, so Freescale, mit dem neuen Konzept sowohl die Leistungsaufnahme wie auch die Kosten um jeweils rund 75 % reduzieren.

Das QorIQ Qonverge-Portfolio besteht derzeit aus vier verschiedenen Produkten, die für die Anwendung in kleinen (Femto und Pico) und großen Zellen (Metro und Makro) optimiert wurden. Es unterstützt auch 'Remote Radio Head'- und neu aufkommende C-RAN-Konfigurationen (Cloud based Radio Access Network).

Formel 1 und NASCAR

Last but not least ließ Beyer noch zwei Gäst aus dem Automobil-Rennsport auf die Bühne kommen, die zwar nichts Substantielles sagen, aber Freescale werbewirksam in den höchsten Tönen loben konnten: Dr. Peter van Manen, Chef von McLaren Electronic Systems, erklärte, dass das Formel-1-Team auch dank der Freescale-Prozessoren in den Motor-Steuergeräten Formel-1-Weltmeister geworden sei und Todd Armstrong, Chef der US-Rennsportserie NASCAR, erklärte, dass Freescale-Power-Prozessoren ab der nächsten Saison in jedem NASCAR-Rennauto zu finden seien.


  1. Freescale-CEO sagt Ende der PC-Ära voraus
  2. Netzwerkprozessor der Superlative
  3. ARM-Mikrocontroller und 32-bit-DSC
  4. Die Formel-1 und Freescale

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