ISSCC 2013

Chip-Konferenz schaut zum 60.Mal in die Zukunft

18. Februar 2013, 18:42 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die smarte Gesellschaft

Yoshiyuki Miyabe ist CTO von Panasonic in Osaka.
Yoshiyuki Miyabe ist CTO von Panasonic in Osaka.
© Elektronik

Der CTO von Panasonic, Yoshiyuki Miyabe, beschäftigte sich mit der intelligenten und vernetzten Gesellschaft der Zukunft. In seinen für ISSCC-Verhältnisse überraschend wenig technisch tiefgehenden Ausführungen ging Miyabe zunächst wenig überraschend auf Panasonics Brot-und-Butter-Geschäft, den Fernseher, ein. Dieser soll zukünftig über ein IP-Netzwerk den Kunden mit Freunden, sozialen Netzwerken und Werbefirmen vernetzen, letzteres, um personalisierte Werbespots zu ermöglichen.

Um dies alles zu ermöglichen, hat Panasonic mit dem PH1-Pro4 ein in einem 40-nm-Prozess gefertigtes und aus 700 Mio. Transitoren bestehendes SoC entwickelt, das seine Video-Bitrate automatisch der Qualität der Netzverbindung anpasst: Geht die Übertragungsrate einmal temporär zurück, wird die Bitrate runtergefahren, um Ruckler und Bildaussetzer zu vermeiden. Desweiteren hat man ein Chip-Satz für die drahtlose Übertragung mit Gbit/s-Geschwindigkeit entwickelt. Dieser WiGig genannte WiFi-Nachfolger arbeitet im 60-GHz-Band und liefert 1,8 Gbit/s bei einem Energieverbrauch von nur 0,56 nJ pro übertragenem Bit. Damit ist WiGig rund 10x energieeffizienter als WiFi und rund sogar 100x energieeffizienter als Bluetooth

Mit intelligentem Energiemanagement sollen die Strom-Kosten gesenkt werden.
Mit intelligentem Energiemanagement sollen die Strom-Kosten gesenkt werden.
© Elektronik/Panasonic

Selbst einen Schminkspiegel will Panasnoic zukünftig mit der Cloud verbinden. Ein Bildsensor am oberen Spiegelrand soll den Zustand der Haut analysieren und basierend darauf erden Empfehlungen für die Hautpflege und das zu verwendende Make-Up heruntergeladen - auf die Akzeptanz eines solchen Spiegeles in der Damenwelt, vor allen Dingen dann, wenn der Sensor einen eher schlechten Hautzustand meldet, ging Miyabe freilich nicht ein.

Dafür präsentierte er einen interessanten Ansatz zum intelligenten Energiemanagement eines Hauses, der zwischen sonnigen und regnerischen Tagen unterscheidet (Bild). Dabei wird ein Energieversorgungsplan tagesweise auf Basis der Wettervorhersage und den Daten der PV-Anlage generiert. An sonnigen Tagen wird das Haus nachts mit billigem Nachstrom des Energieversorgers betrieben. Tagsüber kommt dann die PV-Analge ins Spiel, die mit überschüssiger Energie eine Lithium-Battierie lädt, aus der man seinen Bedarf abends deckt. Überschüssige Energie aus der PV-Anlage (Akku ist voll) wird ins Netz eingespeist und verkauft.

An bewölkten oder regnerischen Tagen wird dagegen die Batterie schon nachts vorher mit billigem Nachtstrom aufgeladen, so dass sie zusammen mit dem natürlich geringen Output der PV-Anlage das Haus tagsüber, wenn die Stromkosten hoch sind, versorgen kann.

 


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  3. Foundries brauchen dringend EUV

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