Supercomputer

"SuperMUC" immer noch Weltspitze

28. November 2013, 12:50 Uhr | Corinne Schindlbeck
Der Höchleistungsrechner "SuperMUC" steht im Leibniz-Rechenzentrum der TU München in Garching.
© LRZ

Der Höchstleistungsrechner "SuperMUC" des Leibniz-Rechenzentrums in München gehört immer noch zu den zehn leistungsfähigsten Supercomputern der Welt, obwohl seit seiner Inbetriebnahme 2012 kein weiterer Ausbau erfolgte. Als nächstes soll er über ein 10 Gbit/s-Kommunikationsnetzwerk Klimamodelle simulieren.

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In der neuesten Liste der 500 schnellsten Rechner der Welt (www.top500.org), die auf der größten Supercomputertagung SC13 in Denver bekannt gegeben wurde, belegt „SuperMuc“ immer noch Platz 10. Und das, obwohl er im Gegensatz zu fast allen anderen Top Ten-Systemen seine hohe Rechenleistung nicht durch spezielle Beschleuniger wie Graphikprozessoren erreicht. Seit seiner Inbetriebnahme 2012 erfolgte keinen weitere Ausbau, dieser ist erst für Ende 2014 geplant.

Der SuperMUC wurde von Intel gebaut, hervorzuheben ist seine Wasserkühlung. Die Spitzenrechenleistung beträgt 3,19 Petaflops.

Er ist ausgestattet mit 18.432 Intel Xeon E5-2680 CPUs (8 Kerne, 2,7 GHz) und 820 Intel Xeon E7-4870 CPUs (10 Kerne, 2,4 GHz), einem Arbeitsspeicher von 340 Terabyte (=1012 Bytes; TB), 4 Petabyte (=1015 Bytes; PB) permanenten NAS-Plattenspeicher (>3.400 SATA HDs, je 2 TB, double-parity RAID), 10 PB temporären GPFS-Plattenspeicher, sowie einem Bandspeichersystem von mehr als 30 PB.

In den vergangenen Monaten arbeitete SuperMUC für die Wissenschaftler des Gauß-Zentrums für Supercomputing, erbrachte Weltrekorde in der Elementarteilchensimulation und berechnete turbulente Überschallströmungen in der Astrophysik. Mit dem geophysikalischen Anwenderprogramm Seissol erreichte er knapp ein Petaflop Rechenleistung bei der Simulation des Erdmantels.

Als nächstes soll SuperMUC mit drei anderen der leistungsstärksten Rechner der Welt über ein 10 Gbit/s-Kommunikationsnetz zusammengeschaltet werden, um Klimaforschung mit bisher nicht erreichter Auflösung zu ermöglichen.

Die besondere Leistungsfähigkeit des SuperMUC für reale Anwendungen wies auch der Workshop „Extreme Scaling“ nach, bei dem zwölf Anwendungsprogramme innerhalb einer Woche so optimiert wurden, dass sie das gesamte System ausnutzen konnten.

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Anwender der leistungsfähigsten Supercomputer finden Eingang in eine neue Sammlung von sog. Benchmarkprogrammen zur Bewertung zukünftiger Rechensysteme.

In Denver stellte der Informatiker Jack Dongara auch Pläne der Organisation Top500 vor, künftig für die Leistungsbewertung von Rechnern den bisherigen Linpack-Benchmark durch ein neues Programm HPCG (konjugierte Gradientenmethode) zu ergänzen, das es erlaubt, die Leistung von Rechnern näher an realen Anwendungen orientiert und mit weniger Aufwand zu bestimmen.

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