Projektstudie

Die Fertigung der Zukunft

14. Juni 2010, 16:07 Uhr | Julia Huber und Elske Meyer
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Neue Interaktionsmöglichkeiten mit der Maschine

Für die Vor-Ort-Bedienung an großen Produktionsanlagen, komplexen Maschinen oder langen Fertigungsstrecken werden Simatic Mobile Panels auf Basis von Windows Embedded CE eingesetzt. In der Konzeptstudie wird das »Mobile Panel 277 IWLAN« verwendet, um alle drei Produktionsstationen kabellos zu bedienen und zu beobachten. Mit der Engineering-Software »Simatic WinCC flexible« lassen sich die Wirkbereiche für das Mobile Panel definieren. Das Panel wird über Transponder identifiziert und zeigt dann automatisch das passende Bedienbild für die Station an, vor der der Bediener gerade steht. In der fehlersicheren Variante bietet das Wireless Panel volle Sicherheitsfunktionen, so dass z.B. die gesamte Produktionslinie per Not-Aus mit dem Panel sicher abgeschaltet werden kann.

Während das drahtlose Bedienterminal schon heute einsatzfähig ist, zeigt das »Natural User Interface« weiter in die Zukunft. Siemens hat für die Visualisierung der Produktionsstationen Flachbildschirme mit Zehn-Finger-Multitouch-Funktion als Prototypen angeschlossen. Bevor ein Anwender eine Station bedienen kann, muss er sich mit einer Geste anmelden. Dadurch wird nachvollziehbar, wer wann welche Maschine bedient hat. Das ist besonders in streng reglementierten Industrien wichtig wie Nahrungsmittel und Pharmazie.

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Karussel Benutzerinterface
Bild 3. Neue Bedienelemente, hier in Form von Auswahl-Karussells, werden durch Wischen mit dem Finger bedient. Die im Hintergrund angedeutete Fabrik deutet einen simulierten Glasbildschirm an. Bei einem solchen wäre durch das Display hindurch im Hint
© Microsoft

Die HMI-Stationen der Zukunft könnten – wie man es aus Science-Fiction-Filmen kennt – aus transparenten Glas-Displays bestehen. Auf dem Demonstrator von Siemens werden die Glasbildschirme im momentanen Prototypen-Stadium simuliert (Bild 3). Später, mit echtem Glasbildschirm, sieht das Bedienpersonal bei einem Blick auf die Bedienstation im Vordergrund die Bedienelemente und im Hintergrund, durch den Bildschirm hindurch, die Maschine. Bedienelemente werden dort eingeblendet, wo sie an der Maschine wirken. Der Bildschirm ist wie ein »Overlay« über die reale Maschine gelegt. Diese Art von Bedienkonzept veranschaulicht dem Anwender, wie sich seine Bedienaktionen auswirken werden. Gleichzeitig kann er durch den Glasbildschirm hindurch die Reaktion der Maschine beobachten.

Multi-Touch-Bedienung für Navigation, Bedienung und Eingabe macht Tastaturen und Mäuse überflüssig – bei höherem Bedienkomfort im Vergleich zu heutigen Touchdisplays. Zudem lassen sich mit Multi-Touch-Bedieneroberflächen auch Zwei-Hand-Operationen, z.B. für Wartungsbetrieb, direkt am Monitor ausführen, ohne zusätzliche Bediengeräte. Sie erlauben außerdem intuitive Bedienungen wie Objekt-Skalierung und Verschieben von Objekten ohne vorheriges Training.

Windows-Embedded-Betriebssysteme und PC-gestützte Automatisierungssysteme von Siemens eröffnen eine Vielzahl neuer Lösungsansätze für die industrielle Automatisierung. Sie erhöhen Produktivität und Effizienz einer Anlage und sparen Kosten und Energie.


  1. Die Fertigung der Zukunft
  2. »Schleusen-Server« verbindet Fabrik- und Büro-Netzwerk
  3. »Safety first« für Mensch, Umwelt und Maschine
  4. Neue Interaktionsmöglichkeiten mit der Maschine

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