PC-Markt bricht ein

Ist Windows 8 schuld an schlechten Verkaufszahlen?

11. April 2013, 10:02 Uhr | Frank Riemenschneider

Den größten Einbruch seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1994 erlebte der PC-Markt im 1. Quartal 2013: Um 14 % gingen die Verkäufe im Vergleich zu Q1 2012 zurück. Neben der Verlagerung der Nutzung auf Tablets und Smartphones hat IDC auch einen Hauptschuldigen an der Misere ausgemacht: Windows 8.

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In den USA bietet der chinesische Hersteller Lenovo Notebooks mit Windows 8 zum Dumpingpreis an
In den USA bietet der chinesische Hersteller Lenovo Notebooks mit Windows 8 zum Dumpingpreis an - mehr als 50 % billiger als das kleinste iPad.
© Elektronik

Insgesamt wurden laut IDC im 1. Quartal 2013 weltweit nur noch 76,3 Mio. PCs und Notebooks verkauft, Dies sei umso deprimierender, als dass sich die Gesamtwirtschaft erholt habe und viele neue Geräte auf den Markt gekommen waren, u.a. erste Laptops mit Touchscreens.

Ein Grund für diese Entwicklung sei die Verlagerung der Nutzung auf andere Geräte wie Tablets und Smartphones, die klassische PCs obsolet mache.

Auf der anderen Seite ist da noch Windows 8. Eigentlich sollte das neue Betriebssystem aus dem Hause Microsoft die Wende in dem schrumpfenden Markt bringen und die PC-Verkäufe ankurbeln. Laut IDC ist jedoch genau das Gegenteil passiert, Windows 8 habe den Markt vielmehr ausgebremst.

Bei einer Umfrage im Herbst 2012 hatten nur etwa 50 % der Befragten von Windows 8 gehört. Und von diesen 50 % hatten nur 35 % erklärt, Windows 8 würde eine Verbesserung darstellen.

Laut IDC müsse die PC-Branche jetzt darum kämpfen, für die Kunden überhaupt relevant zu bleiben. Neben Microsoft hagelte es auch Kritik an den PC-Herstellern. Größter Hersteller blieb HP, das aber einen Absatz-Einbruch in Höhe von 23 % hinnehmen musste, vor Dell, Acer und Asus. Acer musste sogar -30 % Absatz gegenüber Q1 2012 hinnehmen.

Der einzige Hersteller, der gegenüber 2012 keine Absatz-Verluste hinnehmen musste, war der Chinese Lenovo. Dieser verramscht allerdings fast seine Produkte und arbeitet mit minimalen Gewinnmargen, so bietet der amerikanische Elektronik-Riese Frys einen 15,6-Zoll-Notebook mit Windows 8 für 277 Dollar an (Bild) – dies sind rund 200 Euro und damit 56 % weniger als das kleinste iPad mit 16 GB Speicher kostet.

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