Nachdem Intel seine neue Generation von Xeon-Scalable-Prozessoren vorgestellt hat kommen nun die ersten Server auf den Markt, in denen die neue Xeon-Generation verbaut ist.
Intels neue Server-Prozessorfamilie Xeon Scalable vereint bis zu 28 Prozessorkerne mit Skylake-Mikroarchitektur auf einem Chip. Zu den wichtigsten Architekturverbesserungen zählt die Erweiterung der SIMD-Instruktionen (Single Instruction, Multiple Data) von 256 auf 512 bit sowie die Einführung eines neuen Verdrahtungsschemas für die prozessorinterne Kommunikation der Cores: die bisherige Ring-Struktur wurde auf eine Mesh-Verbindung umgestellt, also eine netzförmige Topologie, so dass mehrere Kerne direkt und gleichzeitig miteinander Daten austauschen können.
Der aus Taiwan stammende Anbieter Quanta Cloud Technology (QCT) hat nun neue Baureihen von Servern mit den Xeon-Scalable-Prozessoren vorgestellt. QCT ist ein Tochterunternehmen des in Fertigungsdienstleisters Quanta Computer, dem weltweit größten Auftragsfertiger für Notebooks. Unter anderem stellt Quanta Notebooks für Apple, Fujitsu Technology Solutions, HP und Sony her. QCT hatte als Spin-off bereits 2012 eine erste Server-Generation vorgestellt. Die neuen Server zeichnen sich insbesondere durch ihre ausgeklügelte Wartungsfreundlichkeit aus. Sämtliche Massenspeicher, PCI-Express-Karten und Lüfter lassen sich schraubenfrei montieren und austauschen.
Bei Notebooks und Desktop-PCs gibt es i.d.R. zwei Chipsätze – einen für Privatnutzer und einen für geschäftliche Anwendungen, wobei der höherpreisige Chipsatz für Business-Anwendungen einige zusätzliche Management-Funktionen aufweist. Diese Chipsätze lassen sich dann jeweils mit Core-i3, -i5 oder -i7-Prozessoren kombinieren. In Summe führt dies zwar zu vielen Kombinationsmöglichkeiten aber insgesamt zu einem Produktangebot, das sich nur wenig differenziert.
Ganz anders bei Servern: Hier gibt es bei gleicher Prozessorfamilie große Unterschiede zwischen den Geräten. Diese resultieren aus den unterschiedlichen Anforderungen, die an die Server gestellt werden. So benötigen In-Memory-Datenbanken wie SAP HANA möglichst viel Arbeitsspeicher, weil eben die gesamte Datenbank in den Speicher passen soll. Ein anderer Anwendungsfall ist das klassische Webhosting, bei dem möglichst viele virtuelle Maschinen auf einem Gerät installiert werden soll. Sie benötigen ebenfalls viel Arbeitsspeicher, aber auch viele Prozessorkerne. Ganz anders verhält es sich bei Anwendungen wie künstlicher Intelligenz oder numerischer Simulation: hier ist pure Rechenleistung gefragt, der Arbeitsspeicher steht weniger im Vordergrund. Und schließlich gibt es noch Storage-Systeme, bei denen die Rechenleistung zweitrangig ist, dafür habe eine hohe IO-Leistung und viele Massenspeicher-Einbauplätze erforderlich sind.
Zunächst bringt QCT vier Server auf den Markt: