Telemedizinische Kommunikationsplattform

Patientenoberflächen

21. Oktober 2010, 12:48 Uhr | Alexander Sorg, Stefan Thalhammer

Zwei wesentliche Erkenntnisse für moderne elektronische Systeme gehen im Kern auf die Firma Apple zurück: Erstens müssen elektronische Geräte nicht hässlich, zweitens müssen sie nicht möglichst umständlich zu bedienen sein. Beide Trends halten nun auch Einzug in industrielle Anwendungen, wo spezielle Rahmenbedingungen herrschen. Generell ist die Benutzeroberfläche, also die »Mensch-Maschine-Schnittstelle«, das A und O für modernes Design.

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Wenn State-of-the-Art-Technologie auf durchdachtes Design trifft, beide Kernkompetenzen gebündelt werden und in die Produktentwicklung einfließen, können wegweisende, benutzerfreundliche Bedienlösungen entstehen. Der methodische Vorteil dieser interdisziplinären Herangehensweise liegt darin, dass beginnend mit der Designphase, über die Entwicklung bis hin zum Endprodukt Koordinationsdefizite systematisch vermieden werden, die ansonsten oftmals zu kosten- und zeitintensiven Redesigns führen. Zugleich erhält der spätere Anwender eine Lösung, die von Anfang an kontinuierlich auf seine spezifischen Bedürfnisse ausgerichtet ist.

Ultratronik und Imago Design, frisch fusioniert, arbeiten bei der Entwicklung von MMI-Lösungen nach einem ausbalancierten Vier-Komponenten-Prinzip, bestehend aus Hardware, Software, Design und Usability. Die systematische Integration dieser Prozesskomponenten ist der Schlüssel zu einer benutzerorientierten MMI-Lösung mit entscheidendem Differenzierungspotenzial. Was das in der Praxis bedeutet, lässt sich an einem Anwendungsbeispiel aus der Telemedizin darstellen.

Mia san mia

Die »Mia-Box«, entwickelt für TDSG, ist eine Videokommunikationsplattform für telemedizinische Applikationen ähnlich einer Set-Top-Box. Sie hilft Personen, vornehmlich älteren Menschen, von zuhause aus auf gesundheitsüberwachende, hausärztliche oder pharmazeutische Dienste zuzugreifen, in Notfällen Hilfe zu rufen, aber auch Termine, Besorgungen und Behördengänge zu koordinieren und Freizeitangebote abzurufen. Alle relevanten Produktkomponenten für dieses System wurden parallel entwickelt:

  •  zielgruppengerechtes Design,
  •  Gehäusekonstruktion,
  •  Assemblier- und Servicekonzept,
  •  Hardware sowie
  •  Software.

Eine solche Entwicklung, in der alle wesentlichen Teilentwicklungen parallel laufen, ist zwar einerseits grundsätzlich komplexer zu steuern, da hierdurch ein sehr dynamisches und sich wechselseitig beeinflussendes System entsteht. Andererseits bietet diese Arbeitsweise die große Chance, ein Produkt aus einem Guss, mit weniger kostenintensiven Fehlern und nah am Nutzer zu realisieren.

Voraussetzung hierfür ist, dass die interagierenden Einzeldisziplinen sich in einem iterativen Prozess kontinuierlich austauschen und systematisch abstimmen. Erfahrungsgemäß verbergen sich in konventionellen Projektstrukturen die größten Fehlerquellen genau an den Schnittstellen zwischen Design, Konstruktion, Hardware-Entwicklung, Software und der Umsetzung in der Fertigung.

 

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