Ausdrücklich begrüßte Ziesemer das Gesetz zur Digitalisierung der
Energiewende. Schon heute tragen die Erneuerbaren 30 % zum
Energiemix bei. "Die Diskussionen um Sinn und Zweck der Energiewende
haben wir hinter uns gelassen. Mit der Digitalisierung der Energiewende
gehen wir jetzt den notwendigen nächsten Schritt," sagte er. Die
Energiewirtschaft könne dadurch zur ersten digitalisierten Branche
Deutschlands werden. Erst durch die Digitalisierung könnten die vielen
dezentralen Energieerzeuger sicher ins Netz integiert werden. Laut einer
Kosten-Nutzen-Analyse des Bundeswirtschaftsministeriums entsteht ein
volkswirtschaftlicher Nettonutzen von 3 Milliarden Euro, wenn auf
moderne Messeinrichtungen umgestellt wird, u.a. durch
Energieeinsparungen, geringere Kosten für den Netzausbau sowie die
Vermeidung von Spitzenlasten.
Ziesemer forderte, dass alle Haushalte mit einem Jahresverbrauch ab
3.000 kWh mit intelligenten Messsystemen ausgestattet werden
müssen. Die Installation solle durch die
Energieversorgungsunternehmen koordiniert werden. Die Kosten dafür
müssten allerdings die Verbraucher tragen, die dann aber auch durch
variable Tarife den Nutzen abschöpfen könnten.
Ganz generell zur Digitalisierung merkte Ziesemer an, dass diese den Unternehmen nicht unmittelbar mehr Geld bringe, aber trotzdem unverzichtbar sei. Die Effekte seien vielmehr mittelbarer Natur: einerseits würden die Kunden digitale Dienste erwarten, andererseits ließen sich durch zusätzliche Dienstleistungen neue Geschäftsmodelle implementieren – wie etwa Wartungsverträge auf Basis von Maschinenmonitoring.
"Industrie 4.0 ist nicht nur Vernetzung der Produktion, sondern die
Digitalisierung ganzer Wertschöpfungsketten," sagte Ziesemer. Allerdings seien 28 Datenschutzgesetze in Europa sind 27 zu viel. Hier fordert die ZVEI von der Politik eine zügige Harmonisierung.