Ebenfalls eingeschlossen ist eine Eclipse-basierte, auf die GNU-GDB-Debug- Engine aufsetzende Debug- GUI, die eine nahtlose Interaktion zwischen der Editierung, dem Build und dem Debugging von Embedded- Software gestattet. Abgerundet wird das Paket durch einen C/C++-kontextsensitiven Editor. Da dieses Projekt als Plug-in-Perspective für die standardmäßige Eclipse-Plattform genutzt wird, lassen sich andere Tools problemlos »einstecken«, um eine komplette Umgebung für die Embedded- Entwicklung zu schaffen, die sich die Vorteile des Open-Source-Konzepts für viele gängige Build- und Debug-Elemente zunutze macht.
Das »Device Software Development Project« (DSDP) ist ein neues Vorhaben, das sich vieler Aspekte des Debuggings eines Embedded- Systems annimmt. Zunächst konzentriert sich das DSDP auf die Schaffung einer Infrastruktur für Target-Management, Device-Debugging, Mobile-Java und Embedded- GUIs. Zu den zentralen Elementen, an denen in der Anfangsphase dieses Projekts gearbeitet wird, gehört die Kommunikation eines Debuggers mit einem Embedded-Zielsystem, sowie der Versuch, für diese Kommunikation einige offene Standards in das Eclipse- Projekt einzubringen.
Das Projekt »Test and Performance Tools Platform« (TPTP) zielt nicht speziell auf die Embedded-Systems-Entwicklung, sondern wartet mit einigen interessanten Plug-ins und Beispielprogrammen auf, die bei der Demonstration und Nutzung von Embedded-Testund Performance-Software helfen können.
Schließlich existiert mit dem »embedded Rich Client Platform Project« (eRCP) ein (in Bild 2 nicht berücksichtigtes) Subprojekt, das der Eclipse- Plattform den Betrieb auf einem Embedded-Gerät ermöglicht. Embedded-Entwickler erhalten damit die Möglichkeit, direkt auf dem Zielsystem Programme zu schreiben, die sich eines standardisierten, portierbaren Frameworks bedienen. Für den Bau und das Debugging des Systems kommt somit die gleiche Umgebung zum Einsatz, die auch auf dem Entwicklungs- Host genutzt wird (vgl. Kasten „Anwendungen auf Basis von Eclipse).
Gucken und spüren
Zu den realen Vorteilen, die Eclipse der Welt der Embedded- Software bringt, gehört die einheitliche Benutzeroberfläche (User Interface, UI). Sämtliche auf Eclipse basierenden Produkte nutzen einen Bestand an Regeln und APIs, die einerseits viel Flexibilität im Hinblick darauf bieten, welche Tools Eclipse nutzen können, andererseits aber eine gewisse Restriktivität hinsichtlich der Implementierungsweise vorsehen. Als Softwareentwickler muss man folglich nur mehr eine IDE erlernen und sich mit einem einzigen Tool-Paradigma vertraut machen.
Hiervon profitiert ganz entscheidend die Produktivität, wenn bei verschiedenen Projekten unterschiedliche Tools eingesetzt werden. Die Benutzeroberfläche der Plattform basiert auf einer Workbench, welche die allgemeine Struktur zur Verfügung stellt. Der Tool-Anbieter erhält eine erweiterungsfähige Benutzerschnittstelle, auf deren Grundlage er kommerzielle Tools entwickeln kann, während Softwareentwickler die Möglichkeit erhalten, die Eclipse-Plattform durch neue Tools zu erweitern. Das Workbench- API und die Implementierung werden mit zwei Java-Toolkits realisiert (siehe Bild 1):
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