Zollner

»Wir wollen uns rechtzeitig im Zukunftsmarkt USA positionieren«

7. Juli 2009, 14:22 Uhr | Karin Zühlke
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Ist der Mitbewerb der Top-Ten-EMS-Dienstleister dort nicht besonders groß?


Ist der Mitbewerb der Top-Ten-EMS-Dienstleister dort nicht besonders groß?

Sicherlich – denn der Ursprung vieler großer EMS-Provider liegt in den USA. In den letzten Jahren konnten gerade die Großen der Branche durch Zukäufe rasant wachsen. Mitbewerber gibt es aber auf dem gesamten Globus. Jedoch was zählt, ist der Mehrwert für den Kunden. Wir bieten weit mehr als Bestückung: Von uns erhält der Kunde die optimal passende Systemlösung über den gesamten Produktlebenszyklus und eine Steigerung der vertikalen Integration. Außerdem brauchen wir uns vor den Branchenriesen nicht zu verstecken. Wir beschäftigen über 7000 Mitarbeiter und verfügen neben der neuen Vertriebsniederlassung in den USA über 14 Werke in fünf Ländern.

Wodurch differenzieren Sie sich vom dortigen Mitbewerb und welche Rolle spielt dabei Ihre Wertschöpfungskette?

Zollner tritt auf dem US-amerikanischen Markt gleichermaßen wie in Europa auf. Eine Differenzierung zu den großen EMS-Dienstleistern sehen wir in der höheren Flexibilität und Leistungsfähigkeit und der Steigerung der vertikalen Integration im Low-Volume-/High-Mix- bis hin zum High-Volume-/Low-Mix-Bereich. Zudem fokussieren wir uns auf die Wachstumsmärkte Medizin- und Energietechnik, in denen unsere großen Marktbegleiter nicht oder nur wenig aktiv sind. Gegenüber den kleinen und mittelständischen Auftragsfertigern wiederum können wir uns durch eine große Bandbreite an Leistungen gut behaupten. Wir sind in der Lage, unsere Kunden bereits in der Entwicklungsphase zu unterstützen und das gesamte Life-Cycle-Management zu realisieren. Zudem unterscheidet uns die internationale Ausrichtung.

Welche Dienstleistungen werden in den USA verstärkt nachgefragt?

Bei den großen OEM-Unternehmen gibt es meiner Meinung nach keine großen Unterschiede zu Europa. Sie nutzen die komplette Palette der EMS-Dienstleistungen entlang der gesamten Supply- Chain. Die Europäer nehmen nach unserer Erfahrung mehr Entwicklungsunterstützung in Anspruch, das ist allerdings auch branchenabhängig.

Wie unterscheidet sich der USMarkt vom hiesigen Markt?

Die US-OEMs überlassen dem EMS-Unternehmen weit weniger das Materialmanagement, während hierzulande eine Unterstützung entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbreitet ist. Tendenzen zeigen aber auch, dass sich dies in den USA im Laufe der Zeit ändern wird und somit auch die Dienstleistung des Materialmanagements an den EMS übergehen wird.

EMS oder ODM – wie wichtig ist es, die reine Auftragsfertigung durch Design- und Entwicklungskompetenz auszuweiten?

Die Tendenz zu mehr Produktverantwortung lässt die Trennlinie zwischen EMS und ODM immer weiter verschwimmen. Die OEMs benötigen nicht nur einen Dienstleister zur Entwicklungsunterstützung, sondern einen Partner, der das gesamte Life-Cycle-Management abbildet. Aus diesem Grund sehen wir große Marktchancen für die EMS-Dienstleiser mit entsprechendem Entwicklungs-, Produkt- und Marktverständnis.


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