Mehr Nachhaltigkeit mit 3D-Druck

»Verantwortungsvolle Produktion als neue Normalität«

31. Januar 2022, 14:03 Uhr | Karin Zühlke
Nikolai Zaepernick, EOS »Für uns alle ist Nachhaltigkeit das Gebot der Stunde. Sie war schon immer Teil unserer Unternehmens-DNA, fokussierte sich bisher aber vor allem auf unsere Kunden und ihre Anwendungen.«
© EOS

EOS ist davon überzeugt, dass der industrielle 3D-Druck einer der wichtigsten Treiber für die digitale Fertigung der Zukunft ist. Dabei setzt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit und eine umweltfreundliche Produktion.

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Um sein Engagement für Nachhaltigkeit zu unterstreichen, hat EOS Anfang dieses Jahres einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz und den Unternehmenszweck der nachhaltigen Fertigung eingeführt. Ziel ist es, die Grenzen der Fertigung zu erweitern und gemeinsam mit den Kunden sicherzustellen, dass die zukünftige Produktion weniger umweltschädlich ist. Eine kürzlich von EOS zusammen mit seinem Kunden You Mawo und dem Fraunhofer EMI durchgeführte systemische Lebenszyklusanalyse über den gesamten Lebenszyklus der 3D-gedruckten Brillen von You Mawo ergab, dass diese einen um bis zu 58 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweisen als die ebenfalls untersuchten konventionellen Herstellungsszenarien.

Ein Beispiel für den verantwortungsvollen Fertigungsansatz von EOS aus dem Metallbereich ist ein neues Induktor-Design, der mit dem Werkstoff EOS Copper CuCP auf einem AMCM-M-290-1kW-System von AMCM, einem EOS-Unternehmen, hergestellt wurde. Er ermöglicht die Funktionsintegration von Erhitzen und Abkühlen in einem einzigen Bauteil, eine Kostenreduzierung von bis zu 58 Prozent, einen bis zu 60 Prozent geringeren Stromverbrauch während der Nutzung und eine bis zu 2,5-fache Lebensdauer.

»Für uns alle ist Nachhaltigkeit das Gebot der Stunde. Sie war schon immer Teil unserer Unternehmens-DNA, fokussierte sich bisher aber vor allem auf unsere Kunden und ihre Anwendungen. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt. Wir arbeiten daran, eine verantwortungsvolle Produktion als ‚neue Normalität‘ zu etablieren«, unterstreicht Nikolai Zaepernick, Chief Business Officer von EOS. »Wir möchten die Energieeffizienz unserer Systeme erhöhen, Gesamtabfall reduzieren, Ressourcen in jedem Prozessschritt bewusster nutzen und digitale Schulungen anbieten.«

Beitrag 3D-gedruckter Endprodukte
zum CO2-Fußabdruck 

Eine Bewertung des CO2-Fußabdrucks eines additiv gefertigten Produkts muss immer mit Bezug auf eine spezifische Anwendung erfolgen. Neben den bestehenden Beratungsangeboten, die sich vor allem auf Geschäftsfeld- und Stückkostenanalysen konzentrieren, bietet EOS Additive Minds nun auch Lebenszyklusanalysen (LCA) von Endteilen sowie eine CO2-Berechnung an. Diese hilft Kunden, den CO2-Fußabdruck einer 3D-Druckproduktion zu untersuchen. Basierend auf den Maschinenkosten, dem Energie- und Gasverbrauch sowie den eingesetzten Werkstoffen kann EOS den Fußabdruck einer gesamten AM-basierten Produktion berechnen. Die Lebenszyklusanalyse von Bauteilen beginnt bei der Beschaffung, geht über die Produktion und die Nutzungsphase und endet beim Recycling.

Erste kohlenstoffneutrale
Polymerwerkstoffe

Wie EOS im vergangenen Jahr gelernt hat, können Pulverwerkstoffe einen großen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck haben. Ad­vanced Laser Materials (ALM), ein EOS-Unternehmen und Werkstoffentwickler für den industriellen 3D-Druck, hat eine umfassende Lebenszyklusanalyse in den USA und Europa durchgeführt – von der Beschaffung über die Produktion bis zur Auslieferung an den Kunden. ALM hat kürzlich die branchenweit erste zertifizierte, kohlenstoffneutrale Polymer-Produktlinie auf den Markt ge-bracht – beginnend mit PA 802 MF CN, einem mineralgefüllten, biozirkulären Polyamid-11-Werkstoff. Und PA 820 CF CN – ein Carbon­faser-gefülltes, biozirkuläres Polyamid 11, das für hohe Leistung optimiert und als kohlenstoffneutral zertifiziert ist. Die Verwendung dieser von Arkema hergestellten nachhaltigen Polymerwerkstoffe ist ein weiterer Schritt hin zu EOS‘ Engagement für Nachhaltigkeit und eine nachhaltige Fertigung.


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