Vielfältig sind auch die technischen Herausforderungen, wie Johann Weber, Vorstandsvorsitzender von Zollner Elektronik erklärt: So müssen elektronische Baugruppen die klimatischen Anforderungen für »Offshore-Anwendungen« erfüllen. »Dass solche Anforderungen umgesetzt werden, müssen wir sicherstellen, was wir u. a. durch ein spezielles Coatingverfahren tun«, so Weber. Auch erfordert die Fertigung für erneuerbare Energien vom EMS nach Ansicht von Weber unbedingt zusätzliche Expertise im Hinblick auf die Entwicklung, die Konstruktion und die Produktionsprozesse in der Leistungselektronik bzw. Hochstromtechnik.
Auch beim Löten gibt es einige Punkte zu beachten: So muss der Fertiger den Wellenlötprozess sicher beherrschen, weil Bauteile mit sehr großen Massenunterschieden verarbeiten werden müssen. »Das erfordert entsprechendes KnowHow bei den Mitarbeitern der Prozesstechnik, um hier eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu erreichen«, gibt Stöckinger zu bedenken. Auch an die Prüfverfahren gibt es mitunter neue Herausforderungen, wie JensKümmel, Leiter Vertrieb von BuS Elektronik, skizziert: »Die Einpressung von Hochstromkontakten, Powertests, Klimatests und spezielle Trägersystem für Hochstromleiterplatten sind hier wichtige Stichworte.« Und welche Qualitätskriterien sind zu beachten? »Wichtig«, so Weber »ist hier z. B. der Einsatz von DFX in der Entwicklung und Konstruktion sowie in der Produktions- und Prozessplanung.«
Besondere Normen oder Zertifizierungen gibt es für die Fertigung in diesem Markt aber nicht. Viele EMS-Firmen verfügen aber ohnehin über Zertifizierungen beispielsweise nach der Medizintechnik Norm EN ISO, der oder der ISO/TS 16949 für Automotive und wissen deshalb mit den Qualitätsansprüchen der »Energie-Kunden« durchaus versiert umzugehen.