Was macht Ihr Verfahren Ihrer Meinung nach effizienter als bislang bekannte Herstellungsverfahren?
Die Vakuumbeschichtung ist gegenwärtig die Methode der Wahl um hocheffiziente Bauelemente auf Basis der Kleinen Moleküle abzuscheiden. Diese für Glassubstrate schon recht weit entwickelte Technik übertragen wir nun auf die Rolle-zu-Rolle-Beschichtung flexibler Substrate.
Wie ist es um die Lebensdauer der einzelnen organischen Komponenten der OLED bei Ihrem Verfahren bestellt? Das ist ja bekanntlich eines der Hauptprobleme der OLEDs...
Die Betriebslebensdauer der organischen Leuchtdioden erreicht bereits heute einen Stand der für die meisten Produkte ausreichen ist. Kritischer ist die so genannte Lagerlebensdauer, die durch die Qualität der Verkapselung bestimmt wird und die daher besonders für flexible OLED eine besondere Herausforderung darstellt. Gerade hier haben wir mit den vorgestellten Ergebnissen einen deutlichen Schritt nach vorn getan.
Wie lange spezifizieren Sie die Lebensdauer Ihrer OLEDs?
Als Ergebnis dieses ersten Forschungsprojekts können wir noch keine Lebensdauer spezifizieren. Das wird unter anderem Ergebnis der zukünftigen Arbeit sein, hier verlässliche Kennwerte zu erzielen.
Das organische Material wird bei vielen bislang bekannten Herstellungsverfahren recht ungleichförmig aufgetragen. Wie schafft Ihr Verfahren einen gleichmäßigen Auftrag?
Wir verwenden lineare Beschichtungsquellen und erzielen daher eine sehr homogene Abscheidung über die gesamte Beschichtungsbreite.
Können Sie uns mehr zur Produktionsanlage, die Sie eingesetzt haben, sagen? Handelt es sich dabei um ein Standardmodell oder wurde die Anlage speziell für Ihre Bedürfnisse konzipiert? Und welcher Hersteller steckt hinter der Anlage?
Leider gibt es gegenwärtig noch keine Produktionsanlagen für unsere Technologie. Im Rollex-Projekt haben wir gemeinsam mit dem Anlagenhersteller Ardenne Anlagentechnik den Prototypen einer Rolle-zu-Rolle-Beschichtungsanlage entwickelt und aufgebaut. Weitere Arbeiten erfolgten auf Anlagen innerhalb der COMEDD-Prozesslinien (COMEDD: Center for Organic Materials and Electronic Devices) am Fraunhofer IPMS sowie am Fraunhofer FEP.
Wie schätzen Sie die Zukunftschancen Ihres Verfahrens im Vergleich zu anderen Verfahren ein?
Mit den am COMEDD entwickelten Verfahren lassen sich hocheffiziente OLEDs zukünftig bei großen Stückzahlen zu angemessenen Herstellungskosten herstellen. Das wird mittelfristig die Einführung der OLED als eine effiziente und überhaupt die erste Flächenlichtquelle in der Allgemeinbeleuchtung ermöglichen.