Wenn es schnell gehen muss, beispielsweise beim Re-Engineering sind also die EBVChips keine Alternative…
Wir müssen den Entwicklungs- und Produktionszyklus durchlaufen, innerhalb von beispielsweise vier Wochen geht das einfach nicht. Denkbar wäre aber, dass man in den Prototypen einer Applikation einen FPGA eindesigned und später auf einen EBV-Chip umsteigt.
Die Kapazitäten der Hersteller sind momentan sehr eng. Kommt es dadurch nicht noch zusätzlich zu Verzögerungen bei der Produktion Ihrer Chips?
Die Standardlieferzeiten eines Herstellers sind acht bis zwölf Wochen. Unsere Chips werden sich den Marktgegebenheiten anpassen. Wir werden versuchen, einen Forecast von zwei Jahren abzugeben. Je vorausschauender wir planen, desto bessere Chancen haben wir, dass wir unsere Produkte zeitnah ausliefern können. Normalerweise arbeitet der Hersteller nach dem First-In/First-out Prinzip. Durch unsere hohen Abnahmezahlen bei unseren Hersteller-Partnern haben wir aber hier sicherlich Vorteile und müssen uns nicht hinten anstellen, wenn die Kapazitäten knapp sind.
Was ist mit der Langzeitverfügbarkeit der ICs? Der EMS steht schließlich in der Pflicht, seine Serie über einen mit dem Kunden vereinbarten Zeitraum zu produzieren …
Was in der Industrie Standard ist, garantieren wir auch. Wir schließen entsprechende Verträge mit unseren Herstellern, die die jeweils gültigen Spezifikationen und damit auch die entsprechende Langzeitverfügbarkeit – beispielsweise für Automotive – sicherstellen. Das bedeutet für das Beispiel »Automotive« für uns 10 bis 15 Jahre Liefergarantie. Seit etwa sechs Monaten sind für dieses Segment sogar Liefergarantien bis zu 25 Jahren im Gespräch – auch hier werden wir mitgehen, wenn es die Industrie fordert.
Sind EBVChips ein denkbarer Ersatz für abgekündigte ICs?
Normalerweise lassen IP-Schutzrechte und Patente das nicht zu. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass wir in besonderen Fällen in Zusammenarbeit mit den Herstellern entsprechend nachgefragte ICs re-produzieren könnten.