Dafür ist zunächst eine arbeitsplatzunabhängige Prozessbeschreibung erforderlich, die dynamisch auf Ablaufänderungen reagieren kann. Meldet sich ein Werkstück an einen Arbeitsplatz an, wird durch das Aegis-System geprüft, ob der Arbeitsplatz zulässig ist, und wenn ja, welche Tätigkeiten noch ausgeführt werden müssen oder welche Prüfschritte ggf. noch fehlen. Das zugrundeliegende Workflow-Konzept bleibt dabei so wenig stringent wie möglich, um einen möglichst freizügigen Ablauf durch die Produktion zu ermöglichen. Damit muss allerdings auch der Arbeitsplan ständig aktualisiert werden. Er folgt keiner festen Vorgabe aus dem ERP. Gesteuert wird das System über zentrale Serverinstanzen, die auf der Basis moderner Skalierungsmethoden auch mit großen Datenmengen umgehen können. Aufgrund der großen Datenmengen und sicherheitsrelevanter Bedenken hat Enercon das Aegis-System übrigens nicht in einem Cloud-Datenmodell umgesetzt.
Das Datenmodell und alle Arbeits- und Prüfgänge werden immer direkt mit dem technischen CAD-Modell des Produktes verknüpft. Daneben gibt es zu dem Produkt das Prozessmodell, das die Prozess- und Prüfparameter enthält. Indem beide Informationen zusammenfließen, ergibt sich ein vollständiges Abbild des Produktfortschrittes und der Produktqualität. So stehen den Produktionsmitarbeitern und dem Management von Enercon an jedem Ort der Fertigung immer die Daten zur Verfügung, die gerade gebraucht werden. Mit Hilfe des Aegis-intelligenten Datenmodells kann jeder Mitarbeiter die Informationen grafisch oder über Drill-down-Mechanismen abrufen, und er wird automatisch zu den erforderlichen Prozessschritten geführt.