Anders dagegen das Hochtechnologieland USA: Die größte Volkswirtschaft der Welt steht allein für rund zehn Prozent des globalen Außenhandels. Die jüngsten Nachrichten über die Verhandlungen von Freihandelsabkommen, Zöllen oder Grenzkontrollen wurden daher kontrovers diskutiert. Und Projekte aus Zeiten der Obama-Regierung wie NAFTA und TTIP stehen auf dem Prüfstand. Das mag ein Grund dafür sein, dass die Vereinigten Staaten von Amerika beim Made-in-Country-Index nicht in der Top-Gruppe auftauchen. Insgesamt landen die USA auf Platz acht und damit etwa hinter Großbritannien, Schweden und Kanada.
Die Vereinigten Staaten finden sich außerdem unter den zehn Ländern, deren Image sich in den vergangenen zwölf Monaten am negativsten entwickelt hat. Doch nicht nur für die USA gilt, dass aktuelle politische Umwälzungen einen nachweisbaren Effekt auf das Image einzelner Produzentenländer haben. Auch die Werte der Türkei oder Griechenlands künden von den jüngsten politischen Entwicklungen und dem damit zusammenhängenden Reputationsschaden für diese Länder.
Produkte von zu Hause werden oft am meisten geschätzt
Zudem belegt der MICI 2017 die Annahme, dass Länder sich selbst positiv bewerten. Beispiele hierfür sind Deutschland, die USA und Großbritannien, wo die Befragten das eigene Land auf Platz eins wählen (siehe Weltkarte). Im Gegenzug dazu werden Nachbarn oft kritisch bewertet: Beispiele niedriger Punktzahlen für „Made in Nachbarland“ sind die Bewertungen von französischen Produkten in Deutschland und den Niederlanden. Und „Made in China“ steht in Hongkong auf dem letzten Platz.
„Ein intaktes ‚Made-in‘-Qualitätssiegel ist ein Schutzwall. Im Gegenzug kann die Marke eines Landes durch politische und wirtschaftliche Ereignisse Schaden nehmen. Das hat dann umgehend wirtschaftliche Folgen“, kommentiert Statista-CEO Friedrich Schwandt die Ergebnisse des Made-in-Country-Index 2017. „Unser Index zeigt: ‚Made-in‘ ist eine Marke, die wie jede Marke gepflegt und aktiv gefördert werden muss. Viele Nationen erhalten mit unseren Index einen Beweis für ihre erfolgreiche Außenhandelsunterstützung – anderen verdeutlicht er die Hausaufgaben, die zu erledigen sind.“