ZVEI EMS-Initiative "Warum Testen"

Damit der Test in der Fertigung nicht zur Stolperfalle wird

11. November 2012, 19:04 Uhr | Karin Zühlke
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Ganzheitliche Teststrategie

Die Lösung liegt also in einer ganzheitlichen Teststrategie, wie Johann Weber betont, Vorstandsvorsitzender von Zollner Elektronik, betont: Und diese beginnt im Idealfall schon ganz vorne in der Wertschöpfungskette eines Produktes bei der Entwicklung und Konstruktion, »denn hier werden die entscheidenden Merkmale gesetzt, die uns dann durch die Freigabe- und Analysephase inklusive den kompletten Tests bis hin zur Robustness Validation begleiten.«

Das allerdings sehen viele Kunden (noch) nicht so recht ein, schließlich kostet Testen Geld. Aber letztlich, so sind die Vertreter am runden Tisch überzeugt, spart sich der Kunde dadurch Service- und Gewährleistungskosten bis hin zu Rückrufaktionen – ganz zu schweigen von einem angekratzten Firmenimage: »Wir sind davon überzeugt, dass die Testkosten im Gesamtverlauf niedriger sind, als die Folgekosten aus einem schlechten Design oder ungetesten Produkten«, fasst Velmeden zusammen. Laut Gustl Keller, zuständig für das Qualitätsmanagement von Eltroplan, funktioniere das bei den Kunden des auf Sicherheitstechnik für Automotive- und Militär-Applikationen spezialisierten EMS-Dienstleister Eltroplan schon recht gut. Dass getestet werden muss, davon brauche er die Kunden nicht überzeugen – vielmehr gehe es in diesem Fall darum, das Design von vorne herein so abzustimmen, dass beide Seiten – Fertigung und Produkteigner – bestmöglich davon profitieren. Bei dieser Gelegenheit weisen die Vertreter der Initiative am runden Tisch auch darauf hin, dass die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Testen bei Weitem nicht nur die Auftragsfertiger betrifft sondern ganz generell auch die Inhouse-Elektronikfertigungen: »Auch wenn es durch unsere Arbeitsgruppe Services in EMS getrieben ist –wollen wir das Thema nicht auf EMS-Dienstleister einschränken«, betont Weber. Die »Sollbruchstelle« in der Kommunikation zwischen Entwicklung und Fertigung ist schließlich auch beim OEM gegeben, der im Haus fertigen lässt. Auch in solchen Fällen haben die Fertigungen oft genug damit zu kämpfen, dass die Entwicklung die Fertigbarkeit und Testbarkeit eines Produktes nicht von vorne herein berücksichtigt.

Warum steht das Thema »Testen« gerade jetzt auf der Agenda des Services in EMS Arbeitskreises? Die Gründe dafür sind vielfältig, wie die Teilnehmer der Runde bestätigen, und reichen von ganz aktuellen bis hin zu grundsätzlichen Aspekten, wie Georg Höller, Betreuer der ZVEI PCB/EMS Division erläutert: »Wir bringen innerhalb der Arbeitsgruppe Services in EMS immer wieder neue Broschüren und Initiativen heraus, die besonders brisante Themen aus dem EMS-Umfeld aufgreifen.« Dass Themen wie »NPI« und demzufolge auch die im Round Table Gespräch diskutierte »Welt des Testens« keine Frage der Größe einer (EMS-)Firma ist, sondern Mittelständler und großen Unternehmen gleichermaßen beschäftigt, zeigt sich allein daran, dass dem ZVEI-Arbeitskreis aus 37 Firmen sowohl Mittelständler als auch große EMS-Firmen angehören – und nicht zu vergessen der mittelständische Testerhersteller Göpel. Dabei geht es den EMS-Firmen auch darum, an Profil zu gewinnen und ein Geschäftsmodell aufzubauen, das solche Leistungen entsprechend würdigt und honoriert.

 


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