Auch wenn man Fuji in Europa nicht unbedingt als Druckerhersteller kennt, ist der japanische Maschinenbauer schon seit 30 Jahren in diesem Bereich aktiv. Promotet wurden die Drucker »made in Japan« allerdings in den vergangenen Jahren hauptsächlich in Asien. Mit dem NXTP-M35, der, wie der Name schon vermuten lässt, auf dem bewährten Maschinenkonzept der NXT aufbaut, hält Fuji in diesem Segment nun auch in Europa die Fahne hoch: Der kompakte Drucker fügt sich nahtlos in das NXT-Design Konzept und ermöglicht es, auf einer Plattform zu drucken und zu bestücken. Die Vorteile des Plattformkonzeptes sind ein ähnliches Bedienkonzept und die Software aus einem Guss.
Auch beim Drucker hat Fuji die Stellfläche im Vergleich zur Vorgängerserie GPX deutlich reduziert: Nur etwa 1,6 Quadratmeter Platz benötigt der Drucker und ist damit laut Klaus Kölbl, Sales Manager von Fuji einer der kleinsten Schablonendrucker weltweit. Der Drucker bringt es auf Taktzeiten von 10 Sekunden, gemessen für eine Referenzbaugruppe der Größe 250 x 150 mm. In Verbindung mit der Doppelspur seien aber auch Taktzeiten von 5 Sekunden möglich, bekräftigt einMitarbeiter von Fuji Europe. Verarbeiten kann der Drucker Boards von 48 x 48 mm bis zu 350 x 300 mm und kann sich auch bei der Genauigkeit sehen lassen: Ein unabhängiges Messinstitut hat eine Druckgenauigkeit von 10 Mikrometer bestätigt.
Eine Besonderheit dieses Druckers ist es, dass er die Schablone während des Druckvorgangs zusätzlich mittels Vakuum in Position hält. Die Schablone kann sich also nicht bewegen oder schwingen. Das wirkt sich auch positiv auf das Auslöseverhalten aus. »Wir erzielen auf diese Weise saubere Trennwege, so dass die Schablone nicht unvermittelt »zurückschnalzt«, erklärt Kölbl.
Auch bei der Reinigung der Schablonenunterseite setzt Fuji auf Vakuumtechnik. Die erforderliche Reinigungsflüssigkeit wird durch einen Dispenser berührungslos auf die Schablone aufgetragen. Wann die Reinigung erfolgen soll, legt der Bediener entweder über den Leiterplattenzähler fest oder er gibt ein Zeitintervall vor.
Aufrüstbar ist der Drucker mit einem Barcode Leser für Traceability-Zwecke, um zum Beispiel nachzuvollziehen, welche Leiterplatte mit welcher Lotpaste bedruckt wurde.
Neben den Maschinen will Fuji auch durch zusätzliche Hardware Tools den gesamten SMT-Prozess operatorunabhängiger machen und vereinfachen: So soll es im Laufe des kommenden Jahres ein Autosplicing Gerät geben, mit dem sich wie der Name schon sagt, zwei Rollen automatisch miteinander verbinden lassen. Ein weiteres Helferlein ist der Auto Reel Loader mit dem sich eine neue Rolle auf Knopfdruck in den Feeder einfädeln lässt.
Beim Feeder selbst wartet Fuji mit einer Neuentwicklung, dem Hexafeeder auf, um die Förderkapazität der Maschinen weiter zu erhöhen: Der Hexafeeder beeinhaltet sechs unabhängige 8mm Feeders, benötigt anstatt sechs aber nur vier Feederslots. Daher steigt die Kapazität um den Faktor 1,5 ohne zusätzlichen Platzbedarf. Spezielle Fördermodule an den Maschinen sind für den Hexafeeder nicht erforderlich, er lässt sich an die Standardmodule ankoppeln.
Nicht nur hardwareseitig, sondern auch in punkto Software will Fuji nachlegen und arbeitet zum Beispiel an einer Closed-Loop-MES-Lösung und an einer Production Simulation und einer kompletten Offline Vorbereitung der Linie. Denn, so Philip Hall, »wenn die Produktionslinie nur online gerüstet werden kann, steht die Linie während dieser Zeit still und das bedeutet wiederum einen Zeitverlust und damit Mehrkosten für den Kunden.« Bei der Einführung neuer Produkte an der Linie soll künftig ein NPI Support Tool unterstützen.
Dass die neuen Maschinen und Tools den Bedarf der Kunden im Feld treffen, davon ist Kölbl überzeugt: »Viele unsere Entwicklungen entstehen aus Ideen, die aus dem Feld an uns herangetragen werden. Denn wir haben keine eigene SMD-Fertigung, wie teilweise andere SMT-Maschinenbauer. Wir sind reine Maschinenbauer und deshalb entscheiden wir nicht danach, was wir selber brauchen könnten, sondern orientieren uns rein an den Bedürfnissen der Anwender.«