»Zum Rework gehört weit mehr als heiße Luft!«

Wie repariert man QFNs?

11. Juli 2012, 17:28 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Nicht alles ist reparabel

Ob eine Baugruppe überhaupt repariert werden kann, hängt vom Fehler ab. Hat die Leiterplatte beispielsweise fehlerhafte Durchkontaktierungen oder einen zu großen Lagen- oder Bohrversatz, dann hilft auch das Rework nicht mehr. Die Qualität der Leiterplatte ist laut Kraus einer der kritischsten Faktoren und einer der häufigsten Fehlerursachen. Nachgearbeitet bzw. repariert wird normalerweise, um schlecht platzierte, defekte, falsche und verdrehte Bauteile zu tauschen, um Lötprobleme zu beheben oder wenn ein Bauteil nachbestückt werden muss. Auch der Tausch von Bauteilen während der Entwicklungsphase, um Bauteilen mit anderen Parametern und Eigenschaften zu testen, ohne die Baugruppe komplett neu fertigen zu müssen, ist keine Seltenheit.

Aber es gibt auch Fälle, in denen der Kunde den Fehler auf seiner Baugruppe nicht eingrenzen kann. Dann empfiehlt Kraus, die Baugruppe zu röntgen. Das Röntgengerät von Kraus Hardware kann bis zu 0,2 µm auflösen und bis zu 13.300-fach vergrößern. »Sobald wir wissen, wo der Fehler liegt, bekommt der Kunde eine rasche Rückinfo und wir besprechen das weitere Vorgehen mit einer kurzfristigen Kostenabschätzung«, beschreibt Kraus das Procedere. Anhand dessen muss der Kunde entscheiden, ob er die Baugruppe reparieren lassen will oder nicht. Einen echten Richtwert, ab wann es sich rentiert, Baugruppen zu reparieren, gibt es laut Kraus nicht. Das hänge immer vom Einzelfall und der Stückzahl der defekten Baugruppe ab. Ab etwa einem Wert von 50 Euro Wert der Baugruppe, je nach Aufgabe, lohne sich das Rework aber bereits. Andere Gründe wie die Zeit für die Nachfertigung oder die Materialverfügbarkeit sollte man aber durchaus mit in Betracht ziehen, so Kraus.

Zwar fallen auch für das Röntgen Kosten an, aber auch hier kommt es auf die Stückzahl an. Schließlich wird man denselben Fehler nur einmal röntgen. Und ob sich der Kunde nun zur Reparatur entschließt oder nicht: Eine Röntgenanalyse ist nach Ansicht von Kraus auch hinsichtlich der Fertigungsqualität weiterer Baugruppen für den Kunden interessant, um den evident gewordenen Fehler in Zukunft zu vermeiden.  


  1. Wie repariert man QFNs?
  2. Nicht alles ist reparabel
  3. QFN-Bauteile – Herausforderung beim Rework
  4. Wie beurteilt man, ob ein QFN defekt ist?

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