GPV fusioniert mit Enics

»Mit Enics der zweitgrößte Elektronikhersteller Europas«

31. Oktober 2022, 14:36 Uhr | Karin Zühlke
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»One New Company«

Wird Enics als Marke fortbestehen oder in GPV integriert werden?

Lybaek: Die Planung des Zusammenschlusses mit Enics läuft auf Hochtouren, und wir tun alles, um den Integrationsprozess so gut wie möglich zu gestalten. Wir haben uns auf den Zusammenschluss zu einem gemeinsamen Unternehmen sehr gut vorbereitet. Aktuell können wir den neuen Firmennamen zwar noch nicht bekannt geben, aber ich möchte an dieser Stelle betonen, dass unsere Kunden und Lieferanten damit rechnen können, ihren bisherigen Ansprechpartner zu behalten. Im Grunde genommen fragen unsere Geschäftspartner einfach mehr von dem nach, was wir zu bieten haben und am besten können.

Warum ergänzen sich die GPV und Enics so perfekt, wie von GPV in einer Pressemitteilung zum Zusammenschluss angeführt?

Kaiser: Enics und GPV ergänzen sich in vielerlei Hinsicht, haben aber jeweils auch ihre eigenen Spezialgebiete. Wie bereits erwähnt konzentriert sich Enics stark auf die Elektronikproduktion und ist hier sehr gut aufgestellt, während die GPV neben Elektronik auch Produktdesign, eigene Mechanik und Kabelbaumproduktion zu ihren Stärken zählt. In diesen Bereichen sehen wir in Bezug auf die aktuellen Kunden von Enics ein großes Potenzial. Nach dem Zusammenschluss werden wir noch besser gerüstet sein, um unseren Kunden Komplettlösungen anzubieten, ein Beispiel für einen Bereich, in dem wie wir uns gut ergänzen und von den Stärken des anderen profitieren können. Wir haben ein Kompetenzprofil erstellt, das die sehr gute Ergänzung und damit nicht zuletzt auch die Vorteile sowohl für unsere Kunden als auch uns aufzeigt.

Welche organisatorischen Veränderungen wird es innerhalb der GPV im Zuge des Zusammenschlusses geben?

Lybaek: Wir benötigen alle, sowohl bei Enics als auch GPV, und wir brauchen alle Kapazitäten. Unsere Auftragsbücher sind voll, und jeden Tag arbeiten wir hart daran, unseren Kunden hochwertigste Produkte zu liefern.

Wie gehen Sie im Konzern mit den geopolitischen Herausforderungen um – z. B. Ukraine, Chinas Zero-Covid-Strategie – und welche Rolle spielen diese für Ihr Unternehmen?

Lybaek: Auf diese Frage kann ich aktuell nur im Namen der GPV antworten. Da wir weder von Kunden noch Lieferanten in der Ukraine oder in Russland abhängig sind, sind wir von der Situation in den beiden Ländern nicht betroffen. Wir verurteilen die russische Aggression gegen die Ukraine. Die vergangenen Jahre haben uns gelehrt, dass zur Lösung von Problemen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, eine gute Vorbereitung und ein schnelles Reagieren entscheidende Faktoren sind, weshalb wir in verschiedenen Bereichen Task Forces eingerichtet haben. Unsere größte geopolitische Sorge gilt derzeit Sri Lanka, wo wir seit 1985 tätig sind. Allerdings scheint sich die dortige Lage allmählich zu bessern, und der Bau unserer neuen Fabrik schreitet planmäßig voran. Darüber hinaus bauen wir in Thailand ein neues Mechanikwerk und erweitern unsere Elektronikproduktion; auch diese Projekte verlaufen wie geplant.

Gibt es noch einen weißen Fleck auf der Landkarte, wo die GPV ihre Präsenz verstärken möchte?

Kaiser: Aktuell sind wir richtig aufgestellt. Unsere Kunden treiben die Entwicklung gemeinsam mit uns voran, und wir sehen keine weißen Flecken, die wir nicht selbst gewählt haben. Wir sind für die zukünftigen Herausforderungen gut gerüstet, insbesondere wenn es um Initiativen zur Förderung einer nachhaltigeren Produktion geht; diese Initiativen sind in unserer Unternehmensgruppe die wichtigsten Schwerpunkte.

Was sind die strategischen Ziele für die nächsten zwei Jahre? Weitere Akquisitionen, neue Standorte?

Lybaek: Derzeit warten wir die endgültige Genehmigung der Transaktion ab, damit wir mit dem Zusammenschluss von GPV und Enics zu einem gemeinsamen Unternehmen – als »One New Company« – beginnen können. Wir streben einen raschen Zusammenschluss am Markt an – das steht bei uns gezielt im Mittelpunkt. Diese Aufgabe gehen wir mit großem Respekt an, arbeiten aber auch zielgerichtet darauf hin, gemeinsam eines der führenden EMS-Unternehmen in Europa zu schaffen. Wir freuen uns sehr auf diese spannende Reise – und den Erfolg und den Nutzen, den diese für die Mitarbeiter und Kunden beider Unternehmen bringt.


  1. »Mit Enics der zweitgrößte Elektronikhersteller Europas«
  2. »One New Company«

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