Mikro-LED-Displays in hoher Auflösung sind bisher nur unwirtschaftlich herstellbar. Auf der Industriemesse Touch Taiwan, auf der sich die Display-Industrie des Landes versammelt, zeigt AU Optronics nun eine hochauflösende Variante mit 1920 x 720 Pixeln für den Automobilsektor.
Mikro-LED-Displays gelten als »OLED-Jäger«. Die bisher entwickelten Herstellungsverfahren sind aber nur für kleine Display-Formate wirtschaftlich umsetzbar, die sich etwa in der Größenordnung von Mikro-Displays für AR- und VR-Brillen oder Smartwatches befinden. Der Hersteller AU Optronics mit Sitz in Taipeh stellt auf der Touch Taiwan aktuell ein Mikro-LED-Display im 12,1-Zoll-Format für den Automobilsektor vor.
Die Auflösung ist mit 1920 x 720 Pixeln nach Angaben von AUO die aktuell höchste auf dem Markt. Angesteuert werden die Mikro-LEDs über eine TFT-Matrix. Indikator für die technische Entwicklung ist der Miniaturisierungsgrad der LED. AUO hat sie für auf eine Seitenlänge von 30 Mikrometer reduziert. Zum Vergleich: In Mikro-LED-Fernsehern arbeiten die Hersteller mit LED-Seitenlängen, die etwa eine Größenordnung höher liegen.
Da jedes Pixel selbstleuchtend und einzeln ansteuerbar ist, können mit der Technik einfacher größere Dynamikbereiche und Farbräume abgedeckt werden, als es mit der klassischen Flüssigkristalltechnik möglich ist.
Die Wunschvorstellung der Automobilbranche sind nahtlos integrierte Displays in der Fahrzeugarmatur. Dafür hat AUO seine Bonding-Prozesse angepasst um ein durchgehendes Element mit drei Displays zu fertigen. Integriert sind eine 12,3-Zoll-Instrumentenanzeige, ein 13,2-Zoll-Mittelkonsolendipslay zur Steuerung des Infotainment-Systems und ein weiteres 12,3-Zoll-Beifahrer-Display.