Der Steckverbinder-Markt ist geprägt von einer Vielzahl an Herstellern und Anbietern, unterschiedlichen Steckverbinder-Typen sowie einer unüberschaubaren Flut an Artikeln. Wie schwierig ist es dadurch für den Kunden, ein für seine Applikation passendes Produkt auszuwählen? Und welche Hilfestellungen geben Sie?
Wegen der immer komplexer werdenden Anforderungen und der immer größer werdenden Auswahl in unserer schnelllebigen Zeit ist es für den Entwickler sicher nicht immer einfach, das passende Produkt für die jeweilige Anwendung zu finden. Zudem fehlen oft tiefgründige technische Informationen zu den angebotenen Bauteilen. Auch möchte der Kunde keine Zeit damit verlieren, sich durch eine endlose scheinende Auswahl an Produkten zu quälen.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Online-Tools ist das Know-how unserer Mitarbeiter essentiell wichtig. Technische Beratung – ich spreche hier nicht von Vertrieb – vor Ort sowie die Greifbarkeit der Mitarbeiter bei Anfragen aller Art kann hier den Unterschied ausmachen. Oft bindet sich der Kunde bei der Wahl eines Steckverbinders über die Dauer des Projektes an einen Hersteller, ich denke hier muss am Ende das Gesamtpaket entscheiden.
Was sind Probleme ihrer Kunden oder typische Anfragen?
Wer heute erfolgreich Steckverbinder vertreiben möchte, muss sich zum Beispiel auch über die Möglichkeiten bewusst sein, die der Kunde hat, diese verarbeiten zu können. Wir erhalten technische Anfragen nicht nur von OEMs, sondern auch von Schablonen- und Leiterplatten-Herstellern, welche in Design und Verarbeitung deren Produkte direkt mit unseren Steckverbindern konfrontiert sind. Die Samtec-Interconnect-Processing-Group bearbeitet zum Beispiel ausschließlich Anfragen rund um die Verarbeitung unserer Bauteile. Die Signal-Integrity-Group beschäftigt sich dagegen hauptsächlich mit Anfragen zu Layout und Design. Sofern uns der Kunde die Rahmenbedingungen der gewünschten Verbindung zur Verfügung stellt, können wir nicht nur einen passenden Steckverbinder anbieten, sondern aktiv Lösungsvorschläge zu Breakout-Region, Durchkontaktierungen oder Verarbeitung geben.
Das alles ist kundenorientierter Service. Dass dieser wichtig ist, wird kein Unternehmen der Steckverbinder-Industrie ernsthaft anzweifeln. Trotzdem hat Samtec im vergangenen Jahrzehnt sehr oft das Ranking, welches vom Marktinstitut Bishop & Associates herausgegeben wird, in punkto Kundenzufriedenheit gewonnen. Noch einmal abschließend gefragt, was macht ihr Unternehmen in puncto Service unter dem Strich einfach besser?
Eines vorweg: Jeder Hersteller kann sehr guten Service bieten, man muss sich diesen nur leisten wollen! Als privat geführtes Unternehmen haben wir für unsere Ausgaben keine Rechenschaft zu tragen. Die Kosten unserer Servicedienstleistungen sind für uns Investitionen, die dem Unternehmen im Schnitt jedes Jahr zu zweistelligem Wachstum verhelfen.
Jeder einzelne Mitarbeiter von Samtec lebt den »Sudden Service«-Gedanken, angefangen im Customer Service, wo Aufträge und Anfragen binnen 24 Stunden bearbeitet werden, bis in die Produktion, in der Kunden-Eskalationen, Vorziehungen oder Sonderwünsche ernst genommen werden. Ein internes Kommunikationstool ermöglicht es dem Vertriebsinnendienst, direkt mit dem jeweiligen Work-Center, das den Auftrag produziert, live zu kommunizieren – unabhängig davon, ob dies in Costa Rica, Malaysia, den USA oder China ist. Ich glaube, das ist einzigartig in der Industrie. Jeder unserer Mitarbeiter teilt den Sudden-Service-Gedanken und ist stolz darauf, seit 15 Jahren Service-Leader in der Industrie zu sein.
Wir nennen das die Samtec-DNA.
Das Interview führte Corinna Puhlmann-Hespen