Lange Jahre war das Geschäft mit Steckverbindern sehr stabil, ohne große Schwankungen nach oben und unten, wie man sie aus der Halbleiterindustrie kennt. Mittlerweile hat sich das grundlegend geändert, oder?
Generell kann man natürlich sagen, dass die Elektronikindustrie am Tropf der wirtschaftlichen Konjunktur hängt. Wir ziehen seit Jahren den regelmäßigen Vergleich zur Halbleiterindustrie und erkennen deutliche Parallelen zum Absatz unserer Steckverbinder. Die letzten Jahre waren dabei geprägt von Ungewissheit und Unsicherheit. Bedarfe können sich kurzfristig ändern, was eine langfristige Planung oft schwierig macht. In der Konsequenz wollen unsere Kunden natürlich kein Kapital in riskante Lagerhaltung investieren. Vorwiegend den EMS-Dienstleitern und den großen OEMs ist das ein Dorn im Auge. Hier wird im besten Falle versucht, sich das Risiko zu teilen. Daher ist eine schnelle zuverlässige Lieferung heute mehr denn je ein Schlüssel zum Erfolg, aber Themen wie Obsolescence-Policy, Second Source oder Consignment werden seitens unserer Kunden ebenfalls deutlich öfter angesprochen als noch in den Jahren zuvor. Zudem erkennen wir einen deutlichen Trend unserer Kunden, primär auf Katalogstandards zurückzugreifen. Die Gründe dafür sind, dass sich unsere Kunden davon eine schnellere Lieferung, geringere Mindestbestellmengen und Langzeitverfügbarkeit versprechen.
Mit ihren Katalogprodukten decken Sie einen Großteil des Marktes ab, da Sie über ein sehr großes Standardprogramm verfügen.
Wir bieten heute die weltweit größte Produktauswahl an – und das ohne Mindestbestellmengen. Die Kombinationen unserer Artikelnummern reichen dabei weit über den Papierkatalog hinaus. Onlinetools wie der Samtec Solutionator, Kabelkonfigurator oder Simulator bieten Entwicklern die Möglichkeit, Bauteile zu konfigurieren und im gleichen Schritt 3D-Modelle, Testdaten, Platinen- Layouts, Preise und gar Material-Deklaration zu erhalten, sowie kostenfreie Muster zu bestellen.
Welche Rolle spielt die angesprochene Flexibilität, die Sie durch die bedarfsorientierte Produktion erreichen?
Flexibilität leben wir jeden Tag, davon sind alle Abteilungen betroffen. Oft sind es die kleinen Dinge im Tagesgeschäft, die den Unterschied ausmachen. Hier kommt es darauf an, den Sonderwunsch eines Kunden nicht immer dem zu erwartenden Umsatz/Profit in Relation zu stellen. Das können kundenspezifische Änderungen an einem Bauteil sein, welche wir bereits ab einer Stückzahl von eins bieten. Auch fertigen wir Crimp-Konfektionen auf Kundenwunsch schon mal mit einem Verbinder unserer Marktbegleiter.
Um ein weiteres Beispiel aus dem Unternehmen zu nennen: Ich erinnere mich, dass wir im vergangenen Jahr einen Line-Down unseres Kunden vermeiden konnten, indem wir Ware mittels Sonderschicht und Hand-Carry binnen 48 Stunden von Costa Rica nach Deutschland liefern konnten, wohlgemerkt nicht Automotive und kein Lieferverzug durch Samtec Verschulden.