In die neue Norm IEC 61076-2-111 wurden im Jahr 2011 zunächst die von Phoenix Contact entwickelten M12-Power-Codierungen S und T aufgenommen. Die S-Codierung wurde für Wechselspannungs(AC)-Anwendungen konzipiert. Sie besitzt vier Kontakte, drei Leiter plus PE und erlaubt eine Nennspannung von 630 V und einen Strom von 12 A. Die S-Codierung ist auch als 2+PE-Variante für 230 V und 16 A verfügbar.
Die T-Codierung wurde für Gleichspannungs(DC)-Anwendungen entwickelt – auch sie hat vier Kontakte. Steckverbinder mit dieser Codierung können einen Strom von 12 A pro Pin bei maximal 63 V Spannung übertragen. Aufgrund der Marktrelevanz und der Nachfrage nach einem Ersatz für Steckverbinder in der Baugröße 7/8 Zoll wurden im Jahr 2013 weitere Codierungen für 5- und 6-polige Endverbraucher entwickelt und mit in die Norm IEC-61076-2-111 aufgenommen. Die K-Codierung, die wie die S-Codierung bei AC-Anwendungen zum Einsatz kommt, verfügt über fünf Kontakte: vier Leiter plus PE. Die Nennspannung beträgt 690 V bei einer Stromübertragung von 12 A laut Norm.
Die L-Codierung wurde analog zur T-Codierung für DC-Anwendungen entwickelt. Sie besitzt zusätzlich zu den vier Leitern noch einen Funktionserde-Kontakt. Bei einer Spannung von 63 V können damit 16 A Strom übertragen werden (Bild 2. Als dritte Codierung wurde 2013 die M-Codierung eingereicht. Sie kann bei Spannungen von 690 V(AC) einen Strom von 8 A über fünf Leiter übertragen. Zusätzlich steht ein Schutzleiter zur Verfügung (Bild 3).
Neben den umspritzten, vorkonfektionierten M12-Leitungen, die bereits für die S- und T-Codierung seit 2012 und für die K- und L-Codierung seit 2013 im Markt verfügbar sind, gibt es auch einen hohen Bedarf an konfektionierbaren M12-Steckverbindern. Sie bieten einen Vorteil: In Kombination mit vorkonfektionierten M12-Leitungen kann der Anwender flexibel auf die in seiner Anlage erforderlichen Kabellängen reagieren. Damit erübrigen sich eine aufwendige Beschaffung und kostspielige Lagerhaltung zahlreicher vorkonfektionierter M12-Kabel.
Im Bereich der M12-Leistungssteckverbinder bietet Phoenix Contact konfektionierbare Varianten mit Schraubanschluss an.
Das M12-Steckverbindersystem ermöglicht dem Anwender nicht nur einen standardisierten Signal- und Datenanschluss, sondern auch eine Industrie-4.0-taugliche Schnittstelle zur Energieübertragung. Die M12-Auführung ist kompakt, wobei auf Leistung nicht verzichtet werden muss. Durch die Normung erhalten Anwender Sicherheit in Bezug auf die Kompatibilität der Komponenten unterschiedlicher Anbieter und Hersteller von Geräten – und damit eine verlässliche Grundlage für die Planung künftiger Gerätegenerationen.
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