Mehr Bandbreite für Heavy-Duty-Fahrzeuge
Je mehr ECUs im Fahrzeug immer mehr Echtzeitdaten zu immer mehr Themen austauschen, umso drastischer steigt der Bedarf an Netzwerk-Bandbreite. Heute werden in schweren Nutzfahrzeugen in der Regel CAN-Netzwerkstrukturen eingesetzt, mit SAE-J1939-Netzwerkprotokollen. Will man mehr Bandbreite in einem bereits existierenden System schaffen, können weitere CAN-Netzwerke hinzugefügt werden. Ab einem gewissen Punkt jedoch sind komplett neue Architekturen zur Erfüllung der steigenden Datenkommunikationsanforderungen vonnöten. Hierfür hat die Automobilindustrie neue Ethernet-Normen entwickelt, um die anspruchsvollen Bedingungen, unter denen Kommunikationsnetze in Industriefahrzeugen operieren müssen, abbilden zu können.
Dazu werden Kommunikationsprotokolle wie 100BASE-T1 auf Basis der OPEN Alliance für die physische Schicht genutzt. Das Ethernet bietet entscheidende Vorteile in automobilen Kommunikationsnetzen. Die technischen Erfolge bei Ethernet-Protokollen für autonome PKWs haben bereits gute Voraussetzungen für die Weiterentwicklung im Nutzfahrzeugbereich geschaffen, auf denen Entwickler bei der Umsetzung der eigenen Trends ihrer Sparte aufbauen können.
Ethernet ist viel schneller als CAN. 100BASE-T1- und 1000BASE-T1-Ethernet-Protokolle können Datenmengen bis 1 Gbit/s via UTP (Unshielded Twisted Pair) übertragen. Im Vergleich dazu überträgt CAN lediglich 500 kbit/s und CAN FD 1 Mbit/s. Zudem ermöglicht Ethernet die Integration einer wesentlich größeren Anzahl von Geräten in das Netzwerk bei gleichzeitig entscheidend höheren Geschwindigkeiten.
Rein elektrisch betrachtet gibt es keine großen Unterschiede zwischen Ethernet für Personenwagen und Ethernet für Nutzfahrzeuge.
Aber aus Anwendungssicht müssen zwei wichtige Leistungsindikatoren erfüllt sein, damit Ethernet unter den wesentlich härteren Bedingungen der Nutzfahrzeugbranche stabil funktionieren kann: Größere Bauelemente und Pins können starken Schwingungen und mechanischer Belastung besser widerstehen. Größere Komponenten bieten zudem den Vorteil, dass mehr Features für zuverlässigen Betrieb selbst unter härtesten Bedingungen integriert werden können. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Nutzfahrzeug-Serviceteams vorzugsweise mit größeren, weniger empfindlichen Bauteilen arbeiten. Dem entgegen steht der stetige Trend zur Miniaturisierung und zur Integration von immer mehr Geräten und Systemen mit immer schnelleren Hochgeschwindigkeitsdatenleistungen.
TE-Ethernet-Lösungen für Industrie- und Nutzfahrzeuge
Für hohe Korrosions-, Temperatur-, Schmutz- und Vibrationsbeständigkeit und höhere Datentransferraten entwickelt TE Daten-Konnektivitätssysteme für Ethernet in Industrie- und Nutzfahrzeugen. Dabei kann TE auf langjährige Erfahrung mit Automobilprotokollen für das autonome Fahren zurückgreifen: Die neuen Produkte für Ethernet-Protokolle ermöglichen höhere Bandbreiten und beschleunigte Datenverbindungen und sind gleichzeitig zuverlässig, besonders in den harten Umgebungen, in denen Industriefahrzeuge über Jahre und viele Kilometer schadenfrei funktionieren oder, im Schadensfall, schnell und einfach reparierbar sein müssen. Eine Reihe von TE-Produktlinien unterstützt Ethernet-Protokolle unter Nutzung wichtiger Steckverbindergruppen der Nutzfahrzeugindustrie: