Die Neuorganisation von RS ist im Grunde schnell erklärt: Ein einheitliches Angebot für ganz Europa wird regional vermarktet. "Die Anforderungen der Kunden in Europa sind – natürlich abgesehen von der Sprache – sind nahezu identisch. Wir haben das in einem europaweit integrierten Ansatz für Marketing und Vertrieb umgesetzt und können so unsere Kunden europaweit viel intensiver adressieren", beschreibt Göldenbot die Strategie. In der Praxis heißt das, dass RS seither europaweit seine Marketingaktivitäten deutlich gesteigert hat, und das bei gleich bleibenden Kosten. "Das funktioniert, weil wir nun einen wesentlich größeren Teil unserer Vertriebs- und Marketing-Aktionen inzwischen online laufen." In Zahlen ausgedrückt seien das eine um 40 Prozent höhere Marketing-Intensität als vor der Umstrukturierung, so Göldenbot.
Auf diese Weise profitieren auch vermeintlich schwächere oder kleinere Märkte von den Marketingaktivitäten der starken Regionen. Das Potenzial in Europa ist riesig, betont das europäische RS-Management einhellig. Ziel sei es, die Anzahl der Kunden von derzeit 500.000 in Europa auf 2 Mio. zu steigern. Ein wichtiger Faktor sei dabei auch die breite Ausrichtung von RS, betont Göldenbot. Denn neben dem klassischen Komponentengeschäft bildet auch der Bereich "Maintenance" ein starkes und vom Umsatzanteil ungefähr ebenbürtiges Standbein des Katalogdistributors. Zu Maintenance zählt RS alles, was man zur Instandhaltung eines Maschinenparks braucht: Angefangen vom Akkuschrauber, über Steuerungen, Kabel oder auch bestimmte Messtechnik-Geräte.