Trump rudert bei Zollpolitik zurück

USA streichen China-Zölle auf Elektronikgeräte

14. April 2025, 13:28 Uhr | nwe, dpa
© Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Die US-Regierung streicht rückwirkend Sonderzölle auf zahlreiche Elektronikprodukte wie Smartphones, Laptops, Speicherchips und Maschinen zur Chipfertigung. Davon profitieren US-Technologiekonzerne, deren Produktion meist in Asien erfolgt.

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Die US-Regierung hat zahlreiche Elektronikprodukte von Sonderzöllen ausgenommen. Wie aus einem Memorandum von Präsident Donald Trump hervorgeht, gilt die Ausnahme rückwirkend zum 5. April. Insgesamt sind 20 Produktgruppen und Unterkategorien betroffen. Die Zoll- und Grenzschutzbehörde CBP veröffentlichte dazu eine entsprechende Mitteilung.

Entlastung für US-Techkonzerne

Die Entscheidung kommt insbesondere US-Herstellern zugute, die ihre Geräte größtenteils in Asien fertigen lassen. Dazu zählt vor allem Apple, dessen iPhones überwiegend in China produziert werden. Auch Nvidia und Dell, die Komponenten aus Asien beziehen und ihre Systeme außerhalb der USA montieren lassen, profitieren von der Maßnahme. Produkte für KI-Rechenzentren, die bislang über Handelsabkommen von Zöllen ausgenommen waren, werden durch die neue Regelung zusätzlich entlastet.

Maschinenbau ebenfalls betroffen

Neben Konsum- und Rechenzentrumstechnik betrifft die Zollbefreiung auch Maschinen zur Chipfertigung. Diese kommen meist aus Japan und den Niederlanden, etwa von Tokyo Electron oder ASML. Sie sind essenziell für den Aufbau neuer Chipfabriken in den USA durch Unternehmen wie Intel und TSMC.

Fentanyl-Zölle weiterhin gültig

Laut US-Medien erwähnt die CBP-Mitteilung ausschließlich Trumps Erlass zu den Zusatzzöllen. Frühere Maßnahmen, wie die sogenannten „Fentanyl-Zölle“ in Höhe von 20 Prozent auf chinesische Importe, könnten daher weiterhin Bestand haben. Diese wurden mit dem Kampf gegen den Schmuggel der synthetischen Droge Fentanyl begründet.

Handelskonflikt bleibt bestehen

Trotz der Ausnahmen bleibt der Handelskonflikt zwischen den USA und China angespannt. Erst kürzlich hatte die US-Regierung neue Zusatzabgaben von 145 Prozent auf chinesische Produkte angekündigt. Peking reagierte mit Gegenmaßnahmen in Höhe von 125 Prozent auf US-Waren. Branchenexperten sehen die jüngste Zollbefreiung daher eher als kurzfristige Erleichterung denn als grundsätzlichen Kurswechsel.


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