Trotz der Chancen, die bessere Lieferantenbeziehungen bieten, sehen sich 89 Prozent der Befragten dazu genötigt, Kosten über ein vernünftiges Maß hinaus zu senken. Darunter leidet die gute Zusammenarbeit: Verspätete Zahlungen können die Zusammenarbeit verschlechtern. Fast ein Drittel (29 Prozent) der Lieferanten gaben an, dass sie weniger bereit sind, Innovationen mit Kunden zu teilen, die zu spät zahlen. Besonders kritisch: 23 Prozent der Lieferanten gaben an, dass verspätete Zahlungen Innovationen behindern. Dies zeigt, dass ein wertorientiertes Lieferkettenmanagement ein wichtiger Treiber für Produktinnovationen ist.
Bisher nur wenig Unterstützung im Bereich Payment
Nur 26 Prozent befragten Lieferanten gaben an, dass ihre Kunden mit ihnen bei der Finanzierung von Zahlungen in der Lieferkette zusammenarbeiten, während sie bei 25 Prozent der Befragten vorzeitige Zahlungen im Gegenzug für Rabatte anbieten. Hier zeigen sich nur leichte regionale Unterschiede: In Frankreich geben 21 Prozent der Lieferanten an, dass Unternehmen mit ihnen bei der Finanzierung von Zahlungen innerhalb der Lieferkette zusammenarbeiten, verglichen mit 30 Prozent der Lieferanten in Großbritannien und Deutschland sowie 24 Prozent in der Schweiz.
Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen wichtig bei der Lieferantenauswahl
Für jeweils 35 Prozent der befragten Lieferanten gehören Nachhaltigkeit, für 30 Prozent faire Arbeitsbedingungen zu den Top-3-Entscheidungskriterien bei der Lieferantenauswahl. Bezogen auf die einzelnen Länder zeigen sich deutliche Unterschiede: In Deutschland liegen die Anteile bei 42 und 30 Prozent, der Schweiz bei 44 und 24 Prozent, in Großbritannien bei 36 und 33 Prozent sowie in Frankreich bei 27 und 31 Prozent. Vor allem in Deutschland ist davon auszugehen, dass unter anderem das kürzlich verabschiedete Lieferkettengesetz die Priorisierung beeinflusst haben dürfte.
Modernisierung bestehender Procurement-Lösungen notwendig
Zwei Drittel der Lieferanten (67 Prozent) sehen im Einsatz von Procurement-Lösungen ihrer Kunden eine Herausforderung, die die Fähigkeit zur besseren Zusammenarbeit zusätzlich limitiert. Die größten Hindernisse sind die Kosten solcher Systeme (40 Prozent), ihre Bedienbarkeit (38 Prozent) sowie die Hürden, Informationen mit Partnern zu teilen (34 Prozent).
„Um die Effizienz und Skalierbarkeit der Zusammenarbeit zu verbessern, müssen Organisationen einen klugen Ansatz für ihre Procurement-Lösung wählen, der die Eintrittshürden für Partner senkt, die Transparenz verbessert und den Lieferanten die passenden Werkzeuge zur Verfügung stellt mit denen sie ihre Erkenntnisse leicht zu teilen”, fasst Alex Saric die Erkenntnisse aus der Studie zusammen. „Nur dann werden Organisationen in der Lage sein, mit ihren Lieferanten gemeinsame Innovationen zu schaffen, Risiken in Lieferketten zu reduzieren und Wettbewerbsvorteile zu erreichen.”