Low-Cost-Entwickler Boards

Eine Revolution ist im vollen Gange

7. März 2019, 9:47 Uhr | von Sven Pannewitz, Product Manager für Active/Passive Components bei Reichelt
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Paradigmenwechsel in der Entwicklung

Im Gegensatz dazu muss ein Entwickler, der auf ein proprietäres Steuerungssystem angewiesen ist, warten, bis die richtige Erweiterung vom entsprechenden Unternehmen entwickelt und auf den Markt gebracht wurde. Hier sehen wir einen klaren Paradigmenwechsel: Mit Low-Cost-Hardware können Entwickler ihre Projekte selbst in die Hand nehmen, Ideen einbringen und Lösungen finden.

Das spart wertvolle Entwicklungszeit und somit auch Geld. In einem Marktumfeld, das immer dynamischer wird und auf schnelle Innovationen setzt, ist dies ein entscheidender Vorteil. Wir sehen immer wieder, dass sich die elektronische Entwicklung in den letzten Jahren rasant entwickelt hat. Immer deutlicher wird dabei, dass Schnelligkeit ein entscheidender Faktor geworden ist, um erfolgreich auf dem Markt zu sein.

Die niedrigen Kosten und geringen Einstiegshürden sind der Hauptgrund dafür, dass Low-Cost-Hardware sich auch für mittelständische Unternehmen anbietet. Wie große Unternehmen steht auch der Mittelstand vor der Herausforderung der Digitalisierung. Doch anders als bei den Großen stehen oft nicht die nötigen Mittel für kostenintensive Investitionen zur Verfügung. Wo soll man also am besten anfangen?

Low-Cost-Lösungen mit Einplatinencomputern bieten dem Mittelstand die große Chance, den digitalen Wandel mit kleinen Schritten und geringem finanziellem Aufwand anzugehen. Reichelt hat vor einiger Zeit ein Bundle aus einem Raspberry Pi und Zubehör für die Integration in eine Hutschiene eingeführt. Dieses Bundle wurde zu einem anhaltenden Erfolg. Das hat gezeigt, dass mittelständische Unternehmen vor allem einfache und praktische Lösungen brauchen, um die Digitalisierung erfolgreich für sich zu nutzen.

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Low-Cost-Lösungen mit Einplatinencomputern bieten dem Mittelstand die große Chance, den digitalen Wandel mit kleinen Schritten und geringem finanziellen Aufwand anzugehen.
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Industrietauglich? Ja, mit den richtigen Erweiterungen

Besonders in der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) bieten Entwickler-Boards wie Raspberry Pi den Unternehmen neue Möglichkeiten und Raum für Innovationen. Beim Einsatz in rauen Industrieumgebungen stößt der Raspberry Pi jedoch zuweilen an seine Grenzen. Bereits leicht erhöhte Umgebungstemperaturen lassen, bedingt durch die kompakte Größe des Rechners, die Kerntemperatur stark ansteigen – die kompensierende CPU-Drosselung führt zu massiven Leistungseinbußen.

Die als Festspeicher eingesetzten microSD-Karten ermöglichen nur eine sehr begrenzte Anzahl an Schreibzyklen und eignen sich nicht als remanente Speicher, weshalb sie den industriellen Anforderungen nicht gerecht werden können. Das Modell 3B+ erfüllt zwar mit Gigabit-Ethernet und WLAN-Fähigkeit essenzielle Voraussetzungen für Industrie-4.0-Anwendungen, doch fehlen hier industrielle Schnittstellen wie RS-485 oder CAN. Das bedeutet: Ein sinnvoller Betrieb des Raspberry Pi in der Industrie ist nur möglich, wenn man die richtigen Erweiterungen hinzufügt. Hier hat sich mittlerweile ein interessanter Markt gebildet, der Shields oder Hats für eine Reihe von Funktionalitäten und Ansprüchen liefert.


  1. Eine Revolution ist im vollen Gange
  2. Paradigmenwechsel in der Entwicklung
  3. Der Raspberry Pi im Schaltschrank

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