Was nach der Sprachsteuerung kommt

Computer & Co per Hirnströme steuern

13. Januar 2022, 9:09 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Verschmelzung von virtueller und physischer Realität

Die Digitalisierung hält also Einzug in das Gehirn und das ganz ohne einen Mittler wie PCs oder Sprache. Der nächste logische Schritt geht sogar noch weiter: wenn digitale und reale Welt in einem sogenannten Metaverse miteinander verschmelzen, ergo in einer Art virtuelle weltweite Realität oder auch eine digitale Alternative zur realen Welt. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg setzt bereits jetzt voll und ganz auf die Integration von virtueller und physischer Welt.

Technologien wie Virtual Reality oder Augmented Reality eröffnen uns in einer so verschmolzenen Welt nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, die weit über den Gamingsektor hinausgehen. Geschäftstreffen können damit zum Beispiel in virtuellen Räumen stattfinden. Egal wo auf der Welt die Mitarbeiter sich aufhalten, sitzen alle Avatare (digitale Stellvertreter) im selben Raum. Durch modernste Scantechnik kann jeder sogar den eigenen Schreibtisch mit in die virtuelle Realität nehmen.

Blick in die Kristallkugel

Das zunehmende Eintauchen in eine digital-vernetzte Welt bietet große Möglichkeiten. Durch das Brain-Computer-Interface werden Prozesse effektiver. Bedienungsbefehle müssen nicht erst im Gehirn verarbeitet und für die Ausführung an das Bewegungs- oder Sprachzentrum weitergegeben werden, bevor sie im Gerät ankommen. Besonders Menschen, die bei den üblichen Bedienungsmodi vor Hürden stehen, werden davon profitieren können.

Digitale Zusammenarbeit und virtuelle Treffen bieten einen großen Mehrwert. In den meisten Fällen kann ein digitales Meeting ein persönliches ersetzen. Dadurch können nicht nur Reisekosten eingespart werden, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Virtuelle Treffen bilden den Grundstein für eine neue Arbeitswelt, die sich immer weiter digitalisieren wird. In einer Zeit, in der es gilt, die Distanz zu anderen Menschen zu wahren, hat das Konzept eines Metaverse ideale Wachstumsbedingungen. Hybride Ansätze in denen virtuelle und physische Realitäten verschmelzen und koexistieren, werden schon bald die Norm sein, besonders am Arbeitsplatz, aber auch im Entertainment-Bereich. „Erlebnisse“ werden dann nicht mehr real wahrgenommen, sondern virtuell.

All die positiven Zukunftsentwürfe haben natürlich auch eine Kehrseite. Es bleibt ein Restrisiko, dass die aufstrebenden Technologien nicht nur verantwortungsvoll eingesetzt werden. Wenn die virtuelle und physische Welt noch enger verwoben werden, kann das potenziell auch für Überwachung und Kontrolle genutzt werden. Ein Szenario, das eher an Drehbücher für Science-Fiction-Filme erinnert. Dennoch steckt darin auch ein Körnchen Wahrheit. In den kommenden Jahren muss es daher auch verstärkt Bestrebungen zur Reglementierung der technologischen Entwicklungen geben, damit ein Einsatz zum Wohle aller sichergestellt werden kann.


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