5G-Campusnetze von Amazon

Bleibt Privates privat, auch wenn es schneller geht?

27. April 2022, 10:38 Uhr | Von Anja Schaal, Team Leader Product ­Marketing Wireless bei Rutronik
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Entscheidungsfindung für private und öffentliche 5G-Netze

Angebote, die schnelle Ergebnisse bei möglichst wenig Eigenleistung versprechen, sollten jedoch immer einer genauen Prüfung unterzogen werden: Passt das Angebot wirklich zu den höchst individuellen Anforderungen des jeweiligen Industrieunternehmens? Können die Unternehmensziele damit erreicht werden oder ist es wahrscheinlich, dass in naher Zukunft nachgerüstet werden muss? Entsprechend erspart ein Rundum-sorglos-Paket keine detaillierten internen Analysen vorab. Speziell bei besonders sicherheitskritischen Unternehmens- und Produktionsdaten muss geklärt werden, welche Aufbauform das geplante private Netzwerk haben wird und ob die Daten über das öffentliche Netz des Mobilfunkanbieters geroutet werden oder nicht.

Auch im Hinblick auf die Soft- und Hardware sollte mit Expertenblick die Auswahl an Komponenten geprüft werden. Wie ist es um die Lebensdauer bestellt? Sind sie robust genug für den Einsatzzweck? Gibt es genügend Second Sources? Wie schnell könnte ein Ausfall behoben werden? Ist eine umfangreiche Kompatibilität gegeben? Solche Fragen vorab zu klären vermeidet im Ernstfall erheblichen wirtschaftlichen Schaden, der durch eine stillstehende Produktion entsteht.

Eine interessante Fragestellung ist, ob Amazon in der Lage ist, diese äußerst schnelle Realisierung von privaten 5G-Netzen auch unter Einbeziehung von individuellen Kundenwünschen beizubehalten. Denn gegebenenfalls ist dann ein komplett individualisierter Ansatz in Summe doch wirtschaftlich sinnvoller.

Der Amazon-Ansatz kann zum Beispiel für Startups absolut sinnvoll sein, die auf eine schnell zu realisierende Netzwerkumgebung angewiesen sind. Auch für Unternehmen, die sich Schritt für Schritt Richtung 5G-Campusnetzwerk orientieren oder zunächst austesten möchten, inwiefern ein 5G-Funknetz für sie zielführend ist, stellt dieser Ansatz einen interessanten Weg dar.

Das Wie trifft auf das Was

In der Zusammenarbeit mit Rutronik können alle Individualitäten und Eventualitäten rund um 5G-Campusnetzwerke detailliert besprochen und zu einer verlässlichen wirtschaftlichen Lösung gebracht werden. Der Prozess dauert in der Regel länger als einige wenige Tage, realisiert dann aber das optimale Ergebnis. Rutronik verfügt neben einem versierten Wireless-Beraterteam aus FAEs und Produktspezialisten mit vernetztem Branchen- und Produkt-Know-how über langjährige Partner, die die passende 5G-Hardware für eine Integration in private wie auch öffentliche 5G-Netze zur Verfügung stellen können.

So bietet Telit mit der M.2-Karte FN980 5G eines der ersten auf dem Markt verfügbaren 5G-Produkte, qualifiziert nach 3GPP Release 15. Sie unterstützt die LTE- und 5G-Bänder unterhalb 6 GHz weltweit, also auch das Band n78 (3,3–3,8 GHz) zum Aufbau eines Campusnetzwerkes in Europa. Mit einem Formfaktor von 30 mm × 50 mm und einem Temperaturbereich von –40 bis +85 °C eignet sich die 5G-M.2-Karte bestens für Anwendungen im Industriebereich. Sie basiert auf dem 5G-Chipsatz Snapdragon X55 von Qualcomm. Die FN980 wird mit Telit-eigener Software ausgeliefert und kann mittels AT-Kommandos konfiguriert werden. Die Variante FN980m unterstützt zudem die neuen mmWave-Frequenzbänder. Weitere 5G-Produkte stehen bei Telit bereits in der Pipeline für 2022, u. a. nach 3GPP Release 16 zertifizierte.

Ein Highlight im Antennen-Portfolio ist die 2JW1683-Katana von 2J. Als eine der kleinsten 5G-Monopolantennen unterstützt sie die Sub-6-GHz-Frequenzbänder für ein Campus-Netzwerk und ist zugleich rückwärtskompatibel durch Unterstützung der 4G-, 3G- und 2G-Bänder. Dank des gelenkigen Konnektors sind Antennen-Positionen im Winkel von 45° bis 90° möglich. Mit einem ultrakompakten Formfaktor von nur 10 mm × 80 mm ermöglicht sie sehr kleine Geräte und dringt dennoch durch Gebäude sowie belebte und innerstädtische Gebiete – ist also auch perfekt für die Abdeckung von Produktionsanlagen.

Im Bereich der 5G-Polymer-Klebeantennen bietet der Hersteller 2J die Varianten 2JF0283P, 2JF0383P, 2JF0483P und 2JF0583P, die sich lediglich in der Größe der Masseplatte unterscheiden. Sie optimieren die Signalstärke und Signalqualität im gesamten Sub-6-GHz-Bereich über ein omnidirektionales Strahlungsmuster. Neben 5G unterstützen sie auch die älteren 4G-, 3G- sowie 2G-Frequenzbänder. Passende Antennen, z. B. von Pulse und AVX, sowie Kabel und Konnektoren in allen Längen und Farben runden das Rutronik-Angebot ab.


  1. Bleibt Privates privat, auch wenn es schneller geht?
  2. Entscheidungsfindung für private und öffentliche 5G-Netze
  3. 5G-Netzabdeckung in Deutschland

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