Neuer Europachef im Interview

Future will Umsatz in drei bis fünf Jahren verdoppeln

22. Mai 2012, 17:27 Uhr | Karin Zühlke
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Eine erfolgreiche Blaupause für die Verticals

Nun sprechen einige Ihrer Mitbewerber in diesem Jahr kaum von Wachstum, sondern gehen eher von einer schwarzen Null aus. Was wollen Sie dabei besser machen als ihre Mitbewerber?  

Uns spielt die Tatsache in die Hände, dass wir unser Lager als Asset und nicht als Liability sehen. Wir fahren in unserem Lager zwischen drei und vier Turns und nicht zehn oder zwölf. Das bedeutet, dass wir stets eine sehr gute Verfügbarkeit gewährleisten und dadurch Marktanteile gewinnen können.  
 
Seit kurzem gibt es einen dritten Bereich bei Future: die RF & Wireless Division – wie entwickelt sich dieses Segment?

Unser Vorteil ist, dass wir mit Future Lighting Solutions eine Quasi-Blaupause entwickelt haben, die sich sehr gut bewährt hat und die wir jederzeit auf einen neuen vertikalen Markt übertragen können. Wir haben die Division und das entsprechende Ecosystem auf der embedded world der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Expertise hatten wir zu dieser Zeit bereits im Hintergrund aufgebaut. Denn wir beschäftigen uns natürlich nicht erst seit dem offiziellen Launch dieser Division mit dem Thema Wireless.

Und um auf Ihre Ausgangsfrage zurückzukommen: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung dieses Segments. Wir setzen etwa 20 bis 25 neue Designs pro Monat um. Derzeit betreuen zwölf Wireless-Spezialisten europaweit unsere Kunden nur in diesem Segment. Das Potenzial ist riesig: Die Themen Cloud, Internet und ständige Verfügbarkeit von Daten sind auch für Applikationen wichtig geworden, die sich bisher nicht mit Konnektivität beschäftigt haben.

Was genau verstehen Sie unter Ecosystem?

Bei uns kann ein Kunde ein komplettes Spektrum von der Komponente bis zum Modul inklusive Netzwerkkapazitäten kaufen – also alles, was er technisch braucht, um ohne große Vorentwicklungen in ein neues Marktsegment einzusteigen. Wir versuchen, unserem Kunden damit einen schnellen Einstieg in ein für ihn neues Marktumfeld zu ermöglichen. Wenn es die Stückzahlen dann hergeben, kann er weiter über eigene Lösungen nachdenken.

Gibt es Vernetzungen zwischen RF&Wireless und den anderen Segmenten FLS und FES?

 Ja durchaus, ein vertikaler Markt ist auch in gewisser Weise ein horizontaler Markt. Es gibt definitiv Überschneidungen zu den Segmenten FLS und FES, und unsere Spezialisten sind auch untereinander vernetzt.

Es lässt sich auch nicht jeder Kunde ohne weiteres einem Segment zuordnen. Wir ordnen einen Kunden nur dann einem Segment zu, wenn sich das aus seiner Hauptapplikation klar ergibt. Das heißt: Ein Unternehmen, das Straßenlaternen baut, ist ein Lighting-Kunde. Ein Hersteller von weißer Ware, der für seine Kühltruhe eine LED-Beleuchtung braucht, lässt sich dagegen nicht in die Lighting-Schublade schieben.
   
Wo sehen Sie im RF & Wireless-Segment künftig das meiste Potenzial in Europa?

Die generelle Verfügbarkeit des Internets führt dazu, dass wir uns daran gewöhnen, dass jede Information zu jeder Zeit abrufbar ist. In Europa sehe ich ganz klar in allen Applikationen, die mit Metering zu tun haben, großes Potenzial. Ein anderer großer Bereich ist das Thema Beleuchtung in jeder Form – oder die Bereiche Point-of-Sale und Retail.

Future ist als einziger Distributor Mitglied der EnOcean Alliance: Wie kam es zu Ihrer Aufnahme? Wie Sie schon sagen, ist das ja nicht selbstverständlich.

Wir sind aufgenommen worden, weil wir in Teilbereichen wertvollen Input an die Allianz liefern konnten. Das Thema Lighting hat hier eine große Rolle gespielt, weil wir auf der Systemseite tiefgehende Expertise liefern konnten, um EnOcean in den Applikationen voranzubringen.   

Nachdem Sie ja eine erfolgreiche Blaupause haben, wie Sie vorhin sagten: Sind kurzfristig weitere Verticals geplant?

Wir werden das Prinzip der Verticals weiter ausbauen und beobachten die weltweiten Mega-Trends sehr genau. Aber wir werden auch nicht auf jeden Zug aufspringen, das heißt, wir gehen nur in Bereiche, die die Investition rechtfertigen. So viel kann ich Ihnen aber schon mal verraten: Wir arbeiten bereits an einem weiteren vertikalen Segment, und ich gehe davon aus, dass wir noch in diesem Jahr damit offiziell auf den Markt gehen werden.  

 

Das vollständige Interview lesen Sie in Markt&Technik Ausgabe 20 /2012 als Interview der Woche.


  1. Future will Umsatz in drei bis fünf Jahren verdoppeln
  2. Eine erfolgreiche Blaupause für die Verticals

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