»Im Unterschied zu Entwicklungs-Boards der Halbleiter-Hersteller setzen wir die Komponenten unterschiedlicher Anbieter ein«, so Weaving. Es gehe ja schließlich nicht darum, genau ein Bauteil eines Herstellers im besten Licht darzustellen, sondern vielmehr um »Best-in-Class«. Und genau hier kann der Distributor seine Einblicke in die Roadmaps »seiner« Hersteller voll ausspielen. »Bei der Auswahl legen wir Wert darauf, dass diese Komponenten preisgünstig und auch in großen Mengen schnell erhältlich sind«, betont Weaving. Im Gegensatz zu einem Board eines Halbleiterherstellers bestehe eben kein Bedarf, alle Funktionen des jeweiligen Zentralbausteins herauszustellen. »Dadurch können wir kostengünstige Boards entwickeln, die OEMs relativ einfach modifizieren und in der Praxis einsetzen können.«
Im Rahmen des Future-Blox Konzepts sind mit LongBow und CrossBow zwei Basisplattformen für unterschiedliche Einsatzzwecke erhältlich. Das LongBow ist eine Entwicklungsplattform, die den Vergleich von 8-, 16- und 32-Bit-Mikrocontrollern unterschiedlicher Hersteller ermöglicht. Entwicklungsingenieure können damit schnell einschätzen, welcher Mikrocontroller sich gut für eine spezifische Anwendung eignet. Mit verschiedenen Micro-Blox-Tochterplatinen, die auf das Longbow-Board aufgesteckt werden, lassen sich unterschiedliche Plattformen evaluieren. »Jede Micro-Blox-Platine basiert auf einer anderen MCU und ermöglicht sowohl die Standalone-Entwicklung als auch den direkten Anschluss an LongBow«, erläutert der Technology Director. Zum Leistungsvergleich stehen beispielsweise Micro-Blox-Tochterplatinen auf Basis von Cortex M3 bzw. ARM7 von NXP oder Coldfire V2 und V3 von Freescale und Microchip PIC32 zur Verfügung. Das jeweilig benötigte Debugging-Interface ist integriert.
Die Entwicklungsingenieure können somit alle Features einer MCU-Familie ausprobieren und ihre Auswahl je nach dem gefordertem Funktionsumfang treffen. Um möglichst viele unterschiedliche Mikrocontroller zu unterstützen, hat Future das Design des LongBow-Boards so konzipiert, dass es umfassenden Support für verschiedenste Peripheriefunktionen bietet, etwa für diverse LCD-Größen von QVGA bis XGA oder auch für LCD-Touchscreens. Das LongBow-Board ist beispielsweise auch zusammen mit dem Medianet-Board von Future kombinierbar, um Prototypen für Glasfaseranwendungen zu entwickeln. Darüber hinaus unterstützt das LongBow folgende Peripherien: RS-232, RS-485, IrDA, CAN2.0B, USB2.0 Host/OTG, eine Schnittstelle für SD-Speicherkarten, eine 16-polige Sockelleiste für den Anschluss alphanumerischer LCDs, ein 10/100BASE-T/TX-Ethernet-Port sowie Schnittstellen für Bluetooth-, WiLAN- und Zigbee-Module.
Das CrossBow-Board hingegen ist ausschließlich für die Evaluierung und Entwicklung von Anwendungen mit Freescale-MCUs gedacht. »Insbesondere lässt sich damit die Migration von 8- auf 32-Bit-Prozessoren vorbereiten«, führt Weaving aus. Der Leistungsvergleich wird auch hier durch den Wechsel der Plug-in-Tochterplatinen ermöglicht. Auch das CrossBow-Board unterstützt eine Vielzahl an Peripherie- und Kommunikationsschnittstellen, die für Industrie- oder Konsumgüter-Anwendungen erforderlich sind.
Grundsätzlich sind die Boards aus dem Blox-Board-Programm von Future kostenlos erhältlich, einzige Voraussetzung: Der Kunde muss ein aktives Projekt vorweisen können.
Die Komponenten, die Future auf seinen Boards verwendet, wählt der Distributor ausdrücklich nach dem Gesichtspunkt der Verfügbarkeit und einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis aus, wie das Unternehmen betont. Denn Entwicklungshilfen nutzen wenig, wenn die eingesetzten Komponenten beispielsweise ihren Zenit längst überschritten haben oder nur in bestimmten Regionen weltweit überhaupt verfügbar sind, was durchaus bei »exotischen« Referenz-Designs vorkommt.