Nicht alles, was online steht, ist sinnvoll

Ersetzt das Internet künftig den FAE?

18. Juli 2012, 16:11 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Brand-Awareness über das Internet ist kostengünstig

Für die Katalogdistribution ist das Internet über die Communities hinaus auch als Vertriebskanal essenziell, wie Stephan Stammberger betont, Country Manager Germany von RS Components: »Wir wollen der Dreh- und Angelpunkt für die Bedarfe der Elektronik, Automatisierung und Instandhaltung werden. Das heißt, wir sprechen in unserem Fall über ein Produktspektrum von künftig ein bis zwei Millionen. Das können wir anders als über das Internet gar nicht mehr komplett abbilden.« RS hat inzwischen einen eCommerce-Anteil von 70 Prozent. Zwar gibt es von RS auch weiterhin den gedruckte Katalog, allerdings ist der eher ein Schaufenster in das Sortiment, denn er kann nur einen Bruchteil dessen abbilden, was der Kunde bei RS auf der Webseite findet.

Wie gut eine Online-Community eine Produkt-Promotion unterstützen kann, zeigt sich am Beispiel des Raspberry Pies, der von RS und Farnell vertrieben wird. Dabei handelt es sich um einen Mini-Single-Board-Computer, den beide Distributoren auf der diesjährigen embedded world vorgestellt haben. Der Rechner im Scheckkartenformat kostet nur 35 Dollar und soll vor allem Studenten und angehende Entwicklern dazu inspirieren, die Computing-Möglickeiten im Linux-Umfeld zu erforschen. Promotet wird die »Himbeere« bei RS fast aussschließlich über die Community: Rund 290.000 (!) Vorbestellungen für den Raspberry Pie sind seit März bei RS eingegangen. Und einige Halbleiterhersteller haben bereits ihr Interesse an der Zusammenarbeit für Referenz-Designs bekundet.

Aber nicht nur das, die Community ersetzt laut Stammberger zum Teil inzwischen auch das Direkt-Marketing des Katalogdistributors: Während die aktive Kundenansprache über das Internet in Form von Newslettern datenrechtlich schwierig ist, kommen die – potenziellen – Kunden über die Community von alleine. Und das, zumindest wenn die Community substanziell ist, auch noch mit wenig Aufwand. »In unserer DesignSpark Community steckt enormes Wissen, das inzwischen weit über 30.000 aktive Teilnehmer nutzen«, erklärt Stammberger. Der Entwickler findet dort alles, was er braucht, und muss sich nicht durch X Seiten klicken. »Das ist für uns ganz klar die Zukunft, auch um in neue Märkte vorzudringen.« Auch die Hersteller profitieren vom Online-Angebot des Katalogdistributors, denn alle kostenlosen Informationen der Hersteller fließen hier mit ein.«


  1. Ersetzt das Internet künftig den FAE?
  2. Brand-Awareness über das Internet ist kostengünstig
  3. Wird die persönliche Beratung überflüssig?

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