Platz- und kostensparende Motortreiber

Zwei Asse für BLDC-/BLAC- /EC-Kleinstantriebe

13. Oktober 2011, 13:50 Uhr | Harald Kasteleiner, Section Manager Power bei Glyn
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Sensorlose Block-Kommutierung mittels Auswertung der Gegen-EMK

Mit dem TB6588FG und dem TB6585FG hat Toshiba zwei »Arbeitspferde« für EC-Kleinstantriebe entwickelt, die in der Leistungsklasse bis zu 50W kaum noch Wünsche offen lassen.
© Toshiba

Bei dieser Variante empfiehlt sich der TB6588FG, weil man auf Sensoren zur Ermittlung  der Rotorlage verzichten kann.  Die Lage des Läufers wird  stattdessen über die Gegen-EMK der Strangspannungen in Form der Nulldurchgänge über einen Komparator gemessen, der bereits im TB6588FG integriert ist. Dieses Verfahren ist insbesondere für den Antrieb von  kleinen Strömungsmaschinen (Pumpen, Lüfter, Gebläse) prädestiniert.  Die Hall-Sensoren und deren obligatorischen fünf bis sechs Litzen können entfallen. 

Eine Pumpe kann man in diesem Fall so auslegen, dass der Rotor gekapselt in dem zu fördernden Medium schwimmen kann. Etwaige Dichtigkeitsprobleme an durch-gehenden bzw. herausragenden Wellen können so ausgeschlossen werden.

Dass der Hall-Geber wegfällt, bietet in diesem Fall neben dem kommerziellen Vorteil auch einen entscheidenden technischen Vorteil, der sich insbesondere bei Anwendungen, wie Radialgebläsen, die  höhere Drehzahlen erfordern, bemerkbar macht.  Die Hall-Geber werden meistens in einer 120°-Konfiguration in den Motoren verbaut. Fertigungsbedingte Toleranzen sind bei der Ausrichtung der Sensoren nicht vermeidbar.  Hall-Geber, die nicht äquidistant ausgerichtet worden sind, führen insbesondere bei hohen Drehzahlen zu einem Phasenjitter und somit zu  einem ungleichmäßigen und unruhigen Lauf des Motors.

Die sensorlose Block-Kommutierung nach dem Gegen-EMK-Prinzip eignet sich in erster Linie für Strömungsmaschinen, also Lüfter, Gebläse und Pumpen. Antriebsapplikationen, die hohe  Anlaufmomente, hohe Lastwechselmomente und niedrige Drehzahlen erfordern sind mit diesem Konzept kaum realisierbar.

Insbesondere bei Lüftern und Gebläsen gehen die Kommutierungsgeräusche, die aus der Block- oder Trapezansteuerung resultieren, in den Wirbel- und Turbulenzgeräuschen unter.

Bei Zirkulationspumpen, etwa für eine Heizungsanlage, sähe die Lage hingegen ganz anders aus. Hier würden die Geräusche durch das Rohrsystem und das zu fördernde Medium Wasser einen idealen Leiter für Körperschall finden. Für diese Anwendung sind dann Kommutierungslösungen gefragt, die eine sinusbewertete PWM bereitstellen.


  1. Zwei Asse für BLDC-/BLAC- /EC-Kleinstantriebe
  2. Sensorlose Block-Kommutierung mittels Auswertung der Gegen-EMK
  3. BLDC-Motoren mit Hall-Sensoren
  4. Steckbriefe TB6588FG und TB6585FG

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