Mit Blick auf die zuvor aufgeführten Spezifikationen kann man die Low-Energy-Standards in zwei Kategorien einteilen: Die erste Kategorie umfasst IrDA, NFC, Nike+ und Wi-Fi. IrDA benötigt eine »Sichtverbindung«, Nike+ ist ein proprietärer Standard zwischen Nike- und Apple-Geräten und unterstützt nur sehr geringe Datenraten. WiFi verbraucht zu viel Strom und ist deshalb eigentlich nicht mit den anderen Low-Power-Standards vergleichbar.
»Hier kann der neue Low-Power-WiFi-Standard aber Fortschritte bringen«, ist Wiedemann überzeugt. In die zweite Kategorie gehören BLE, ANT/ANT+ und ZigBee. Diese sind für Sensornetzwerke geeignet und lassen sich über verschiedene Parameter an unterschiedliche Anwendungen anpassen. »Nach unserer Ansicht bieten die CSR-Chipsets oder fertige Module entweder als reine BLE-Lösungen oder als Bluetooth-Dual-Mode-Variante - also mit BLE und klassischem Bluetooth - ein gute Basis, um unseren Kunden hier flexible Lösungen anzubieten«, erklärt Wiedemann. Hinzu kommt die Tatsache, dass BLE in allen Bereichen gute bis sehr gute Werte liefert und keinen Vergleich zu scheuen braucht.
Neben diesen technischen Aspekten spielt aber auch die Marktakzeptanz eine extrem große Rolle. Und hier lautet die entscheidende Frage: Welcher Standard verbreitet sich wie schnell? Die Antwort wird nicht aus den Industrie-Applikationen, sondern aus der Consumerwelt kommen - dem Handy-, Smartphone- und Tabletmarkt.
Dabei erwartet die Bluetooth SIG - was wohl in der Natur der Sache liegt - ein deutlich stärkeres Wachstum für BLE als für ANT. Die Bluetooth SIG hat, sicherlich auch aufgrund des Erfolges von klassischem Bluetooth, über 14.000 Mitglieder. Dass eine solche Interessensgemeinschaft enormen Einfluss auf die Marktdurchdringung hat, versteht sich von selbst. So gehen Marktforscher auch davon aus, dass bis Ende 2013 praktisch alle Telefone und Tablets mit BLE ausgerüstet sein werden. »Das wird die Popularität von Geräten und speziell Sensoren rund um die Telefone und Tablets weiter steigern, die Anzahl der Apps wachsen lassen und so zu einer weiten Verbreitung von BLE führen«, ist sich Wiedemann sicher.