HighTech für Babys und Kleinkinder

Bionische Prothesen aus dem 3D-Drucker

30. Januar 2018, 11:00 Uhr | Karin Zühlke
© Bild: RS Components/Ambionics

Es begann mit einer persönlichen Mission: Ben Ryan wollte für seinen kleinen Sohn eine Prothese mit Hydraulik-Technologie entwickeln. Aus dem Vorhaben wurde eine Startup-Unternehmung, die von RS Components unterstützt wird.

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Nach einer Verletzung bei der Geburt hatte Ben Ryans Sohn einen Arm verloren. Ryan widmete sich daraufhin der Entwicklung einer bionischen Armprothese und wollte darüber hinaus erreichen, dass andere Kinder in ähnlichen Situationen Zugang zu dieser Technologie haben. Daher gründete er das Unternehmen Ambionics, das bisher durch Crowdfunding finanziert wurde. Hergestellt werden die bionischen Prothesen im 3D-Druck-Verfahren. Die Träger können sie selbst bewegen und ihre Finger nutzen. Die Datenbasis für den Druck lieferte ein Microsoft-Xbox-360-Kinect-Scanner, eigentlich ein Gerät für den Gaming-Markt, aber für diesen Zweck laut Ryan bestens einsetzbar. Damit wurden die Gliedmaße der Kinder gescannt; auf Basis der Daten erstellt Ambionics ein passgenaues Prothesemodell.

RS ist mit von der Partie und unterstützt den Beta-Test der Prothesen mit 20 Familien rund um den Globus. Der Distributor hat das 3D-Druckfilament für die Prototypenentwicklung der Gliedmaßen zur Verfügung gestellt. Auf die Geschichte aufmerksam wurde RS über eine TV-Berichterstattung. »Seine Mission und seine kühne Vision beeindruckte uns. Ben Ryan hatte keine Vorkenntnisse in der Entwicklung oder einschlägigen Hintergrund in der Konstruktion. Das sprach uns besonders an. Und so beschlossen wir, Ambionics zu unterstützen«, sagt Alison Hutchings, Assistant Global Category Manager 3D Print von RS. Durch die Bereitstellung des 3D-Druckfilaments kann sich der Erfinder auf den Beta-Test konzentrieren, ohne durch die Produktionskosten eingeschränkt zu sein. Das Projekt hat bereits großes Interesse geweckt und einige zehntausend Pfund allein durch Crowdfunding eingeworben. Derzeit läuft die Betaphase. 2018/19 will Ben Ryan mit den Ergebnissen aus dem Betatest die Produktion schnell nach oben skalieren.

»Die bisherigen Optionen für Babys und Kleinkinder, die Gliedmaßen verloren haben, sind wirklich nicht optimal. Die Technik stützt sich auf Sensorik, die für Menschen unter drei oder vier Jahren nicht einsetzbar ist«, erklärt Ryan. »Hinzu kommt, dass viele der Prothesen vom ästhetischen Gesichtspunkt her überhaupt nicht ansprechend sind. Mein Ziel ist es, mit Ambionics Kindern überall auf der Welt dabei zu helfen, Prothesen zu nutzen und sie bis ins Erwachsenenalter einzusetzen.« Dass diese sicher funktionieren und keine Kleinteile oder Batterien enthalten, ist dabei eine wichtige Voraussetzung.

Die Unterstützung von Ambionics bekräftigt die neue Markenpositionierung von RS, die der Distributor mit dem Leitsatz „for the inspired“ zusammenfasst. Der Distributor möchte damit aufzeigen, wie er technische Möglichkeiten für die Zukunft fördert oder dabei unterstützt, kühne Ideen in die Realität umzusetzen.


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