Michael Velmeden, Geschäftsführer cms electronics
»Nach einem drastischen Einbruch im zweiten Quartal, zum Teil ohne offizielle Stornierungen oder Planverschiebungen, sondern nur mit kurzfristigen Abkündigungen der Bestellannahme, sehen wir mit Beginn des dritten Quartals eine Normalisierung mit Anpassung der Pläne. Der Auftragseingang ist auf ein Niveau von rund 85 % angestiegen.
Die Planung zeigt für die nächsten Monate einen weiteren leichten Anstieg, wobei die Planungssicherheit weiterhin gering ist, da es nahezu täglich zu Anpassungen und Verschiebungen auch bei sehr zeitnahen Aufträgen kommt.
Die derzeitige Erwartung ist, dass sich das dritte und vierte Quartal auf ein Niveau zwischen 90 % und 95 % einpendeln wird, wodurch die massiven Einbrüche im zweiten Quartal 2020 nicht mehr kompensierbar sein werden. Wir gehen aktuell davon aus, dass wir ca. 10 % unter Vorjahr und ca. 15 % unter unserem Budget liegen werden. Technologisch bleibt die Automatisierung der Produktion weiterhin ein Schlüssel zum Erfolg.
Dabei setzt cms electronics seinen Fokus auf weitere Eigenentwicklungen, welche nicht nur einen hohen Automatisierungsgrad bei gleichzeitiger Flexibilität haben – near to lotsize one –, sondern auch Taktzeiten, welche gewöhnlich nur bei Großserien wirtschaftlich realisierbar sind, erreichen.
Alle Segmente, die wir unter Mobility zusammenfassen, sind am stärksten vom Abschwung betroffen. Konkret für uns sind dies der Automotive- und der Luftfahrtsektor. In anderen Marktbereichen lässt sich keine generelle Aussage treffen. Hier sind eher einzelne Kunden betroffen, aber soweit wir Einblick haben, nicht von der Nachfrageseite, sondern aufgrund von Problemen mit der Materialversorgung, aber nicht die Elektronik betreffend. Im Gegensatz zum Automobilbereich war das Industriesegment wesentlich stabiler. Als stärkster Bereich hat sich hier die Haus- und Gebäudetechnik erwiesen, wobei es sich auch beim Wiederanlauf im Automobilsegment klar gezeigt hat,
dass Plattformprodukte stabiler sind.«