Elektromobilität

Stellantis investiert in Lithium-Schwefel-Batterietechnik

25. Mai 2023, 12:41 Uhr | Irina Hübner
© Stellantis | Lyten

Stellantis Ventures, der Corporate-Venture-Fonds von Stellantis, investiert in das Unternehmen Lyten, um die Kommerzialisierung der Lyten-3D-Graphene-Anwendungen für die Mobilitätsbranche voranzutreiben.

Die Transaktion umfasst die LytCell-Lithium-Schwefel-Batterie für Elektrofahrzeuge, die Leichtgewichtkomponenten sowie die neuartigen On-Board-Sensoren von Lyten. Das Unternehmen Lyten will als Vorreiter des dreidimensionalen (3D) Graphens die einzigartige Anpassbarkeit des Materials nutzen, um die Leistung von Fahrzeugen zu verbessern und gleichzeitig den Transportsektor zu dekarbonisieren.

Die anpassbare Materialplattform von Lyten hat bereits gezeigt, dass sie Treibhausgasemissionen entscheidend reduziert. Sie wird den Übergang zu nachhaltiger Mobilität beschleunigen.

Die Li-Schwefel-Batterien von Lyten

Im Gegensatz zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien verwenden die Lithium-Schwefel-Batterien von Lyten kein Nickel, Kobalt oder Mangan. Das verringert den CO2-Fußabdruck um circa 60 Prozent im Vergleich zu den derzeit besten Batterien und soll nach Angaben von Lten den Weg zur emissionsärmsten EV-Batterie auf dem Weltmarkt ebnen.

Die Rohstoffe für Lithium-Schwefel-Batterien haben den Vorteil, dass sie vor Ort in Nordamerika und Europa beschafft und hergestellt werden können, was die regionale Versorgungssicherheit unterstützt. Diese Technologie wird den Anforderungen der Industrie gerecht, die leichte und energiedichte Batterien ohne Unterbrechung der Lieferkette benötigt.

Fertigung im Silicon Valley

Die Lithium-Schwefel-Batterie, Verbundwerkstoffe und Sensortechnologien von Lyten werden zunächst in der 14.000 Quadratmeter großen Anlage im Silicon Valley produziert. Neben der Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge arbeitet Lyten mit früheren Kunden zusammen, um ab 2023 mit der Lieferung von Lithium-Schwefel-Batterien und mit 3D-Graphen angereicherten Verbundwerkstoffen für Spezialmärkte zu beginnen.

Lyten kooperiert mit seinen strategischen Investoren aus verschiedenen Branchen, um Lyten-3D-Graphen-Materialien zur Dekarbonisierung in weiteren, kohlenstoffintensiven Sektoren über das Transportwesen hinaus anzuwenden.

Doppelt so hohe Energiedichte

»Wir freuen uns, dass Stellantis Ventures als Venture-Investment-Zweig eines globalen Innovators im Bereich Automotive großes Vertrauen in unser Unternehmen und die Dekarbonisierung mithilfe unserer Hochleistungsmaterialien Lyten 3D Graphene hat«, sagt Dan Cook, Präsident und CEO von Lyten. »Zu den Produktinnovationen im Automobilsektor, die durch Lyten 3D Graphene umgewandelt werden, zählen die Lithium-Schwefel-Batterien mit einer mehr als doppelt so hohen Energiedichte, Leichtgewichtverbundstoffe für Fahrzeuge zur Nutzlasterhöhung und neue Sensorarten ohne Chips, Batterien oder Kabel. Unser Bestreben ist es, jede dieser Anwendungen für Stellantis und den Automobilmarkt voranzutreiben.«

Cook weiter: »Anders als bei den zweidimensionalen Formen von Graphen ist die Produktion unseres anpassbaren Lyten 3D Graphene nach unabhängiger Prüfung in großem Maßstab kohlenstoffneutral. Wir wandeln Treibhausgase in eine neue Klasse hochleistungsfähiger, hochwertiger Kohlenstoffmaterialien um und setzen diese abgestimmten Materialien in Anwendungen ein, die zur Dekarbonisierung der Sektoren beitragen werden, bei denen die CO2-Reduzierung besonders schwierig ist.«

Der Risikokapitalfonds Stellantis Ventures

Stellantis gründete Stellantis Ventures im Jahr 2022 als Risikokapitalfonds, der in Start-up-Unternehmen in der Früh- und Spätphase investiert, die im Automobil- und Mobilitätssektor innovative und nachhaltige Technologien entwickeln. Stellantis Ventures ist mit einer anfänglichen Finanzierung von 300 Millionen Euro ausgestattet.

Der Fonds ist ein wesentlicher Bestandteil des Strategieplans Dare Forward 2030, der die wichtigsten Ziele für Stellantis festlegt und umfassende Emissionssenkungen vorsieht. So sollen die CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2021 halbiert und bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen erreicht werden. Die verbleibenden Emissionen werden im einstelligen Prozentbereich kompensiert.


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