Eine Branchenstudie von PwC zeigt, dass deutsche Autozulieferer im internationalen Wettbewerb zurückfallen und Weltmarktanteile verlieren - und das, obwohl sie so viel wie niemand anderes investieren.
Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 13 Prozent im vergangenen Jahr sind sie das globale Schlusslicht, weit hinter dem Rest Europas (21 Prozent), Asien (23 Prozent) und Amerika (25 Prozent). Auch bei der Gewinnmarge landen sie auf dem letzten Platz.
Seit 2019 haben die deutschen Autozulieferer 2,7 Prozentpunkte Weltmarktanteil verloren - so viel, wie sie zuvor in 20 Jahren mühsam hinzugewinnen konnten. Asiatische Konkurrenten sind im Wettlauf um Zukunftstechnologien und künftige Gewinne stark aufgestellt. Zwei südkoreanische Batteriehersteller schafften auf Anhieb den Sprung unter die Top-30, der chinesische Batteriehersteller CATL belegt bereits Platz zwei der Rangliste, vor dem japanischen Zulieferer Denso, Hyundai Mobis und ZF Friedrichshafen. Den Spitzenplatz behauptete Robert Bosch.
Weltweit knüpft die Branche beim Umsatz an die erfolgreichen Zeiten vor den vergangenen Krisen an. Aber weil sie gestiegene Kosten kaum an die Autobauer weiterreichen konnten, sanken die Ergebnismargen. Die deutschen Zulieferer landeten beim Gewinnanteil vom Umsatz vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) mit 3,9 Prozent auf dem letzten Platz des PwC-Vergleichs.
Sie investieren mit knapp 16 Milliarden Euro so viel wie nie in Forschung und Entwicklung und liegen damit auch in absoluten Werten an der Spitze. Studienautor Henning Rennert sagt jedoch: »Damit diese Investitionen auch Früchte tragen, sollten sie ihre Technologieentwicklung noch stärker auf den Marktbedarf sowie die Situation im Wettbewerb ausrichten, statt längst gesetzten Trends wie im Batteriegeschäft hinterherzulaufen.« Um aufzuholen, müssen die ehemaligen Platzhirsche wieder echte Innovationen vorantreiben, Skaleneffekte erzielen und zügig neue Wachstumsstrategien entwickeln.