Zulassung autonomer Fahrzeuge

Allianz fordert EU-weiten Führerschein für Roboterautos

28. Oktober 2025, 14:04 Uhr | dpa, nwe
© Владимир Скуртул/stock.adobe.com

Autonome Fahrzeuge sollen künftig Teststandards durchlaufen wie menschliche Fahrer – das fordert die Allianz mit Verweis auf Sicherheitsgewinne.

Diesen Artikel anhören

Die Allianz fordert europaweit einheitliche Zulassungsverfahren für autonome Fahrzeuge. Künftig sollen Roboterautos ähnlich wie menschliche Fahrer in Fahrsituationen ihre Tauglichkeit beweisen. Dies solle über digitale Simulationen und reale Tests erfolgen, erklärte Vorstandsmitglied Klaus-Peter Röhler.

Für Fahrzeuge auf Automatisierungslevel 4 – in dem das Auto unter definierten Bedingungen vollständig eigenständig fährt – existieren laut Allianz bereits technische Anforderungen. Es fehle jedoch an präzisen Methoden zur Überprüfung, ob diese eingehalten werden.

Drei-Stufen-Test für autonome Systeme

Der Vorschlag des Versicherers umfasst drei Prüfmethoden:

  1. Digitale Fahrsimulationen,
  2. kontrollierte Praxistests etwa für Bremsverhalten,
  3. reale Fahrten im Mischverkehr, inklusive Stadtverkehr, Autobahn und Nachtfahrten.

Ziel ist ein standardisierter Prüfprozess, der EU-weit vergleichbare Sicherheitsniveaus sicherstellt.

Unfallzahlen sollen deutlich sinken

Laut Allianz birgt autonomes Fahren erhebliche Sicherheitsvorteile. Bis 2035 könnten Verkehrsunfälle um 20 % reduziert werden, bis 2060 sogar um mehr als 50 %. Grundlage für diese Prognose sind unter anderem Forschungsergebnisse des Allianz Zentrum für Technik (AZT), das seit Jahren Systeme zur Fahrzeugsicherheit untersucht.

Eine aktuelle AZT-Studie hebt das Potenzial serienmäßig verbauter Notbremsassistenten hervor. Diese reduzieren laut Untersuchung Auffahrunfälle im fließenden Verkehr um rund 30 %. Beim Rückwärtsfahren lassen sich sogar zwei Drittel der Kollisionen vermeiden.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Componeers GmbH

Weitere Artikel zu Automatisiertes Fahren