Elektromobilität

VDE-Studie zeigt zahlreiche Hürden auf

29. April 2010, 10:43 Uhr | Björn Graunitz
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Ausbau erneuerbarer Energieträger

Bezogen auf den CO2-Ausstoß rechnet sich das Elektrofahrzeug bereits heute, da sich durch den hohen Wirkungsgrad der elektrischen Komponenten im Elektrofahrzeug der Energieverlust im Kraftwerk kompensieren lässt - im Vergleich mit Diesel oder Benzin als Kraftstoff. Optimal wäre natürlich die Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energien: Laut der VDE-Studie erzeugt ein Batterie-Fahrzeug der Golf-Klasse mit Offshore-Windenergie dann nur 3 g CO2/km. Das gleiche Fahrzeug erzeugt mit dem heutigen Strommix in Deutschland 126 g CO2/km, mit Diesel betrieben bereits 150 g CO2/km.

Zudem seien Elektrofahrzeuge bislang als Speicher im Netz nicht nutzbar - die Menge reiche nicht für den Ausgleich der Volatilität von Wind- und Solarenergie. Außerdem ist unsere jetzige Infrastruktur nicht für große Mengen unregelmäßig eingespeiste Energie ausgelegt. Daher bedarf es laut VDE einer ausreichenden Speicherkapazität mit Blick auf den Ausbau der Offshore-Windkraft und den steigenden Anteil erneuerbarer Energien in anderen
europäischen Ländern. Daher müsste auch in den Ausbau der industriellen Basis investiert werden. Im internationalen Vergleich sind Deutschland und Europa aber sowohl in Forschung und Entwicklung als auch bei der Industrieproduktion von Speichersystemen unzureichend aufgestellt. Nordamerika und Japan sind in diesem Punkt schon deutlich weiter.

Wenn die neuen Speichertechnologien den Sprung in den Markt nicht schnell genug schaffen, könnte der Ausbau der erneuerbaren Energien verzögert werden und statt einer Mio. Elektroautos auf Deutschlands Straßen würden die Investitionen in diese Zukunftstechnologie gehemmt. Daher plädiert der Verband auch für einen frühzeitigen Aufbau von Recycling- und Wiederverwendungssystemen für die teuren Lithium-Ionen-Batterien und andere Komponenten der Fahrzeuge. Wenn die Kapazität der Batterien auf Grund der Alterung nicht mehr genügend Reichweite erlauben, lassen sich diese noch in stationären Anwendungen einsetzen, bei denen es nicht so sehr auf die Leistungsdichte ankommt. Wiederverwendung und Recycling seien auch aufgrund der weltweit begrenzten Lithium-Vorräte sinnvoll.


  1. VDE-Studie zeigt zahlreiche Hürden auf
  2. Lade-Infrastruktur
  3. Forschungs- und Normungsbedarf
  4. Ausbau erneuerbarer Energieträger
  5. Politischer Handlungsbedarf

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