HVO100-Diesel

Tankstellen dürfen klimaschonenden Diesel verkaufen

28. Mai 2024, 16:16 Uhr | nach Unterlagen von dpa
Frittenfett im Tank? Diesel dürfen bald Kraftstoff tanken, der zu 100 Prozent aus Speiseöl gewonnen wird
© ADAC/stock.adobe.com

Ab sofort darf der klimaschonende HVO100-Diesel an den Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Die dafür notwendige Verordnung wurde am Dienstag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Der ADAC begrüßte die Freigabe als wichtigen Beitrag zur CO2-Senkung bei der Bestandsflotte.

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Der ADAC kommentiert, dass Diesel-Fahrzeuge jetzt zu 100 Prozent paraffinischen Kraftstoff tanken können, der auch aus Frittenfett hergestellt ist. Bisher konnte hydriertes Pflanzenöl dem Diesel beigemischt werden. Nur wie immer gilt: nicht jeder Diesel kann das, weshalb der ADAC die Hersteller auffordert, die Verträglichkeit bei älteren Modellen zu prüfen.

In Deutschland sind laut Kraftfahrt-Bundesamt heute gut 14 Millionen Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge mit Dieselmotoren unterwegs. Der neue Kraftstoff aus wasserstoffbehandelten alten Pflanzenölen und Fettresten senkt den CO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen um rund 90 Prozent. ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze sagte, allein mit E-Autos ließen sich die Klimaziele nicht erreichen, es brauche auch klimafreundlichere Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge. Dafür sei HVO100 »ein weiterer, großer Schritt«.

Der ADAC rechnet damit, dass der neue Sprit an den Tankstellen schrittweise eingeführt wird. Der Preis je Liter dürfte bis zu 20 Cent über dem herkömmlichen B7-Diesel und damit etwa auf dem Niveau des sogenannten Premiumdiesels liegen.

Der Bundesverband Energie-Mittelstand (Uniti), bei dem 40 Prozent der Straßentankstellen organisiert sind, erwartet, dass HVO100 in der Anlaufphase für Flottenbetreiber besonders interessant ist: Damit können sie CO2-Vorgaben mit bestehenden Fahrzeugen leichter erreichen. Auch der Bundesverband freier Tankstellen (BfT) sieht großes Potenzial in der Speditions- und Logistikbranche: »Wir schätzen, dass 80 Prozent der HVO-Nutzung gewerblich sein wird.«

Autofahrer sollen die Freigabe ihres Fahrzeugs meist am »XTL«-Symbol im Tankdeckel. Sonst hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder die Rückfrage beim Händler.


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