Teil 1: Entwicklung und Test von Steuergerätefunktionen mit der Bypass-Methode

Operation am offenen Herzen

6. Oktober 2008, 11:36 Uhr | Markus Gebhardt, Dr. rer. nat. Ulrich Lauff und Kilian Schnellbacher
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Operation am offenen Herzen

Die Signalkonditionierung im Experimentiersystem und im späteren Seriensteuergerät ist in der Regel nicht identisch. Jedoch sollten die Schnittstellen zur Treiberschicht ähnlich sein, damit die neu entwickelten Funktionen später ohne größere Änderungen auf das Zielsystem portiert werden können. Fullpass-Systeme werden häufig auch bei der Restbussimulation verwendet. Dabei wird das Verhalten eines oder mehrerer Steuergeräte an einem Fahrzeugbus nachgebildet. Mit einem Fullpass-System kann die Simulation durch reale Signale von Sensoren, Aktoren und vom Fahrzeugbus gespeist und das Systemverhalten eines Steuergeräteverbunds getestet werden.

Strecken-Bypass – für den fließenden Übergang

In einer Hardware-in-the-Loop-Umgebung (HiL), in der das Steuergerät mit einer simulierten Regelstrecke gestestet wird, kann die Bypass-Funktion einen Teil der Regelstrecke abbilden. Dadurch lassen sich einzelne Funktionen des Steuergeräts im geschlossenen Regelkreis ohne Austausch von Signalen über die Schnittstellen-Hardware von Steuergerät und HiL-System testen. Die Methode erlaubt einen fließenden Übergang zwischen Software-in-the-Loop-Simulationen (SiL) ohne elektrische Streckensimulation und HiL-Simulationen. In einer der kommenden Elektronik-automotive-Ausgaben werden in einem zweiten Beitrag die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Bypassmethoden bei der Entwicklung und beim Test von Steuergerätefunktionen diskutiert. go

Literatur

[1] Triess, B.; Müller, Ch.; Lauff, U.; Mößner, C.: Entwicklung und Applikation von Motor- und Getriebesteuerungen mit der ETK-Steuergeräteschnittstelle. ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 109 (2007), Heft 1.

Dipl.-Ing. Markus Gebhardt
studierte Elektrotechnik an der TU Darmstadt und arbeitet seit 1995 als Ingenieur bei ETAS. Er sammelte langjährige Erfahrung in Kundenprojekten zur Steuergeräte-Software- und -funktionsentwicklung. Seit 2005 ist er als technischer Experte im Marketing mit der Entwicklung neuer Methoden für die Steuergeräte-Software-Entwicklung betraut.

markus.gebhardt@etas.com

Dr. rer. nat. Ulrich Lauff

studierte Physik an den Universitäten Heidelberg und Stuttgart und ist in der Unternehmenskommunikation der ETAS GmbH für die Anwendungsfelder Software Engineering, Applikation, Messtechnik und Steuergerätediagnose verantwortlich.

ulrich.lauff@etas.com

Dipl.-Ing. Kilian Schnellbacher

studierte Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Technik der Informationsverarbeitung an der Universität Karlsruhe. Er ist im Strategischen Marketing der ETAS GmbH im Bereich Messen, Kalibrieren und Steuergerätediagnose tätig.

kilian.schnellbacher@etas.com


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