Wer häufiger mit Anhänger, Wohnwagen oder Bootsaufleger unterwegs ist, weiß Ankuppelhilfen zu schätzen. Beim Zurücksetzen mit dem Pkw ersparen sie unnötiges Aussteigen oder das Einweisen durch eine zweite Person.
Bislang haben viele dieser Geräte jedoch auch Nachteile: So müssen Anschlagplatten z.B. an der Pkw-Kupplung oder der Anhängerdeichsel fest verschraubt werden. Zwar gibt es auch Peilhilfen zur schraubenlosen Fixierung, diese sind jedoch situationsabhängig oft schlecht zu erkennen. Abhilfe verspricht ein neues Andocksystem, das zwei Erfinder des SIGNO-Clubs „Innovationsforum Niederrhein e.V.“ in Kempen entwickelt haben. Rainer Dorau und Bodo Hölscher setzen dabei auf die Unterstützung durch Laser.
„Kuppelfix“ haben die Erfinder ihren zum Patent angemeldeten Prototyp getauft, der auf der internationalen Erfindermesse IENA 2009 in Nürnberg eine Auszeichnung erhielt. Die Ankuppelhilfe besteht aus zwei Teleskopstäben, von denen einer mittels Magnetfuß auf der Anhängerdeichsel fixiert, der andere mit einer Plastikkappe auf die Kupplungskugel gesetzt wird. Der auf der Deichsel befestigte Stab besitzt am oberen Ende eine Kunststoffplatte mit Streifenmarkierung in der Mitte, der Stab auf der Kupplung hält einen Lichtzeiger mit einem roten 3-mW-Halbleiter-Laser. Dieser wird so eingestellt, dass der sichtbare Laser-Strahl den Mittelstreifen auf der Kunststoffplatte trifft. Beim Zurücksetzen beobachtet der Fahrer durch Heckscheibe oder Rückspiegel den Laser-Strahl, der stets mitten im Rechteck auftreffen muss. Sobald der Laserkopf die Platte berührt, ist die perfekte Ankuppelposition erreicht.
Der Laser ist auch bei widriger Witterung oder Dunkelheit gut zu sehen und erlaubt ein punktgenaues Andocken. Die Orientierungsstäbe können mit wenigen Handgriffen befestigt und entfernt werden und sind universell einsetzbar. Die beiden Erfinder peilen mit ihrem System eine Serienfertigung an und suchen dafür noch geeignete Kooperationspartner. Anfragen können direkt an Rainer Dorau (r.dorau (at) gmx.de) gerichtet werden.
Unter der Maßnahme SIGNO (Schutz von Ideen für die gewerbliche Nutzung) fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die Einrichtung und Arbeit von Erfinderklubs in Deutschland. Das Erfinderklubnetzwerk besteht derzeit aus 137 Klubs mit etwa 3.500 Mitgliedern. Die Initiative wird vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln betreut.