Wisch und weg

Kapazitive Touch-Technologie für Automotive-Benutzerschnittstellen

14. September 2012, 10:20 Uhr | Von Thomas Wenzel und Stephan Thaler
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Unbeabsichtigte Berührung ­erkennen und ignorieren

Bild 2. Der Elektrodenabstand ist ein weiteres wichtiges Kriterium bei berührungsempfindlichen Bildschirmen.
Bild 2. Der Elektrodenabstand ist ein weiteres wichtiges Kriterium bei berührungsempfindlichen Bildschirmen.
© Atmel

Ein Abstand von 5 mm oder weniger ermöglicht es, nicht nur kleine Zoom-Bewegungen zwischen zwei oder mehr Fingern zu erkennen, sondern auch den Unterschied zwischen einer schwachen und einer starken Berührung (Bild 2). Post-Processing wie bei Atmels maXTouch-Familie hilft auch zu erkennen, dass große Flächen des Bildschirms abgedeckt sind, beispielsweise wenn ein Benutzer die Handfläche auf dem Bildschirm liegen lässt (Bild 3). Diese Betätigung wird als unbeabsichtigte Berührung zurückgewiesen und eine fehlerhafte Auslösung von ungewollten Funktionen vermieden.

Mit Hilfe all dieser Funktionen lassen sich intuitive, sehr reaktionsfähige Benutzerschnittstellen entwickeln, mit denen das Anwendungserlebnis von Tablet-Computern auf das Automobil übertragen werden kann.

Der Touchscreen lässt sich auch mit kapazitiven Annäherungssensoren kombinieren. So kann identifiziert werden, ob sich eine Hand von links oder rechts nähert, um so die Verwendung bestimmter Funktionen ausschließlich einem Mitfahrer zu erlauben. Dies erleichtert Autoherstellern die Einhaltung lokaler Gesetze, die beispielsweise vorschreiben können, dass ein Fahrer während der Fahrt Navigationseinstellungen nicht ändern darf, während ein Beifahrer dies auch weiterhin zu jedem Zeitpunkt könnte, da sich seine Hand aus einem anderen Winkel nähert.

 

Bild 3. Blockdiagramm des maXTouch-Controllers von Atmel.
Bild 3. Blockdiagramm des maXTouch-Controllers von Atmel.
© Atmel

Da die Anzeigen in der Mittelkonsole des Armaturenbretts immer größer werden, ist es zweckmäßig, geteilte Schnittstellen anzubieten, so dass ein Beifahrer einen Teil des Bildschirm verwenden kann, um die Schnittstelle für die Audio-Einstellungen anzuzeigen, während der Fahrer weiterhin mit den Haupt-Bedienelementen interagieren kann. Indem er erkennt, von welcher Seite die Hand sich dem Bildschirm nähert, kann ein Mikrocontroller den Zugriff auf den richtigen Satz von Bedienelementen für den Benutzer bereitstellen.

Durch Verwendung intelligenter, kapazitiver Touch-Technologie, wie zum Beispiel der maXTouch-Familie von Atmel, können Fahrzeughersteller eine neue Generation an Benutzerschnittstellen entwerfen, mit denen die Tradition intuitiver, erreichbarer und reaktionsfähiger Bedienelemente fortgesetzt wird. Die diesen Controllern inhärente Intelligenz stellt sicher, dass die neusten Eigenschaften moderner Schnittstellen aus der Konsumelektronikwelt auch schnell im Automobil eingesetzt werden können.

 


  1. Kapazitive Touch-Technologie für Automotive-Benutzerschnittstellen
  2. Umständliche Bedienung führt zu langer Ablenkung
  3. Bedienung auch mit Handschuhen möglich
  4. Unbeabsichtigte Berührung ­erkennen und ignorieren
  5. Die Autoren

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