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Interview: Fokussierung auf den Automotive-Markt verbessern

13. Dezember 2010, 16:21 Uhr | Stephan Janouch
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Vertriebsstrukturen auf China ausweiten

Wie beurteilen Sie das Thema Elektromobilität? Hype oder Realität?

Wessel: Eigentlich beides. Derzeit würde ich eher sagen Hype. Jeder redet davon, bis aber eine signifikante Zahl von Elektrofahrzeugen auf den Straßen zu finden sein wird, wird es sicher noch etwas dauern. Allerdings sehen wir für die Zukunft ein hohes Geschäftspotential in diesem Bereich, beispielsweise im Batterie-Management. Anfänglich ist es in vielen Fällen nicht sinnvoll sofort eine integrierte Lösung für eine Applikation zu entwickeln, oft reichen vorhandene Standardkomponenten aus. Erst wenn man genügend Erfahrung gesammelt hat, sind eine höhere Integration und spezifische Lösungen, wie etwa ASSPs, der richtige Weg. Dabei ist es aber wichtig, den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg nicht zu verpassen. Der chinesische Markt wird dabei allerdings sehr wichtig für das Thema sein, da dort, wegen der zahlreichen Millionen-Metropolen, ein besseres Nutzungsszenario gegeben ist.

 

Steht China bei Ihnen in diesem Zusammenhang im Fokus?

Wessel: Sicherlich, nicht ohne Grund verfügen wir bereits über zwei Design-Center in Bejing und Shanghai. Und beim Thema Batterietechnik ist China mit BYD führend – was sich auch in deren Kooperationen mit Daimler und VW zeigt. Gleichzeitig müssen wir aber auch unsere Vertriebsstrukturen auf China ausweiten, um unsere Kunden, die teilweise ihre Entwicklungsaktivitäten dorthin verlagern, entsprechend bedienen zu können.

 

Meinen Sie mit diesen Kunden auch die OEMs oder nur Zulieferer?

Steyerl: Auch wenn wir in der Regel mit den Zulieferern arbeiten, gibt es in bestimmten Fällen OEM-Projekte, wie beispielsweise den intelligenten Batteriesensor. Weil bestehende Lösungen hinsichtlich Kosten, Leistungsfähigkeit und Integration nicht zum Ziel führten, hat ein OEM mit uns dieses System entwickelt, erst später kam ein entsprechend kompetenter Tier-1-Zulieferer hinzu.

Wessel: Es zeichnet sich aber ein deutlicher Trend ab, dass OEMs die Produktentwicklung der Halbleiterhersteller teilweise beeinflussen, zumindest aber verstehen wollen. Für uns ist dieser Punkt aber von großer Bedeutung, weshalb wir auch pro-aktiv auf die Fahrzeughersteller zugehen.

 

Herr Wessel, welches ist derzeit Ihre Lieblingsapplikation?

Wessel: Es gibt sicherlich viele hochinteressante Anwendungen, mein Herz schlägt aber besonders für die High-End-Audioanwendungen sowie die modernen Fahrerassistenzsysteme.

 

Das Interview führte Stephan Janouch


  1. Interview: Fokussierung auf den Automotive-Markt verbessern
  2. Der Planungsprozess ist komplexer geworden
  3. Wir produzieren zu 50 Prozent selbst
  4. Vertriebsstrukturen auf China ausweiten
  5. Zu den Personen: Thomas Wessel und Stefan Steyerl

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