Android im Auto

Mobiltelefon-Software-Plattform für automobile Anwendungen

14. Juni 2010, 14:46 Uhr | Von Oliver Müller und Gerd Schäfer
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Hintergrund zu Android und dessen Architektur

Dipl.-Ing./MInf Oliver Müller studierte Maschinenbau und Informatik an der Technischen Universität München. Nach ein paar Jahren als Entwickler bei der BMW CarIT arbeitet er derzeit als Software-Entwickler im Münchner Entwicklungs-Team von Lear.

Android ist eine von Google ins Leben gerufene Software-Plattform für mobile Endgeräte. Obwohl der Schwerpunkt auf Smartphones liegt, lässt sich die Plattform so konfigurieren, dass sie für eine Vielzahl von eingebetteten System, wie z.B. Head-Units, geeignet ist. Android ist vollständig Open Source und verfügt über eine große Entwicklergemeinschaft. Um den Gefahren einer proprietären Entwicklung vorzubeugen und die Vorteile einer nachhaltigen Entwicklung zu garantieren, hat Google mit der „Open Headset Alliance“ eine Gemeinschaft ins Leben gerufen, der weit über 60 namhafte Firmen angehören. Halbleiter-Hersteller wie Freescale, ARM oder Nvidia, Telekommunikationsfirmen wie die Telekom oder Sprint und auch Firmen aus der Hardwareund Software-Branche investieren in eine gemeinsame Plattform. Die Android-Plattform besteht aus einem Betriebssystem (OS), einer Middleware und einer Reihe von Standardapplikationen.

Das Ziel ist es, die Applikationsentwicklung zu vereinfachen und die Integration zu beschleunigen. Da die gesamte Plattform als Quell-Code verfügbar ist, können Entwickler ihre Applikationen spezifisch optimieren und verbessern. Das OS setzt auf einen angepassten Linux-Kernel auf, der gleichzeitig die unterste Schnittstelle zur Hardware darstellt. Um Android auf eine neue Hardware zu portieren, muss dieser Kernel auf die Hardware abgestimmt und für das restliche System als Hardware Abstraction Layer zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass es sich hier um eine klassische Linux- Distribution handelt. So wurde auf die Unterstützung eines Linux Windowing Systems ebenso verzichtet wie auf mehrere Linux Standard Utilities. Eine speziell für Android entwickelte libc (Bionic) ersetzt die traditionelle gnu libc und bietet neben positiven Auswirkungen auf Leistung und Ressourcenverbrauch ein flexibleres Lizenzmodell. Aufsetzend auf dem Kernel gibt es eine Anzahl von C/C++-Core-Bibliotheken. Dazu zählen etwa eine OpenGL-Unterstützung für hochwertige 3D-Grafik und eine umfangreiche Bibliothek für 2D-Vektorgrafik. Das Open Core Framework bietet eine Vielzahl von Codecs für Video- und Audio-Wiedergabe an.

 


  1. Mobiltelefon-Software-Plattform für automobile Anwendungen
  2. Mobilfunk-Hardware fungiert als Head-Unit
  3. Einfacheres Update möglich
  4. Hintergrund zu Android und dessen Architektur
  5. Java VM für Android

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