Eine komplette Modellierung des statistischen Verhaltens des Transceivers wäre mit enormem Aufwand verbunden und ist für die Systembetrachtung auch nicht notwendig. In diesem Fall sind die Corner Cases von Interesse, die aus Sicht des Systems den Worst-Case darstellen. NXP hat diese Corner Cases im Modell abgebildet und durch umfangreiche Messungen verifiziert. Das Simulationsmodell des Transceivers ist auf Basis des IEEEStandards VHDL-AMS von NXP mit dem Simulationswerkzeug Saber entwickelt worden. Kunden, welche eine simulationsbasierte Topologievalidierung durchführen, wird dieses Modell von NXP bereitgestellt. Zum IP-Schutz ist das Modell gemäß dem IEEE-1076-Standard verschlüsselt. Der TJA1085 als aktiver Stern kann als eine Kombination von vier einzelnen Transceivern und zusätzlichem Signal-Router dargestellt werden. Letzterer hat die Aufgabe, das ankommende Signal von einem Netzwerkast an die anderen freigeschalteten Äste weiterzuleiten. Für die Modellierung der internen Transceiver-Blöcke kann dabei auf das bestehende Modell vom TJA1080A zurückgegriffen werden. Die Logik des Signal-Routers wird über eine digitale Zustandsmaschine in dem Werkzeug StateAMS von Saber modelliert, welches automatisch IEEE-konformen VHDL-AMS-Code generiert.
Die Gleichtaktdrossel
Für die Modellierung der Drossel bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Eine gängige Methode ist die Abbildung der Drossel mittels eines RLC-Netzwerkes. Dieser Ansatz birgt aber einige Tücken, da der Modellierer das entsprechende Ersatzschaltbild ermitteln muss und dieses auch zu parametrieren hat. Speziell die parasitären Effekte bereiten häufig Schwierigkeiten bei der Modellerstellung. Ein anderer Ansatz ist die direkte Verwendung von Datenblattinformation in Form der Streuparameter. Sie können vom Hersteller bezogen werden und stellen einen werkzeugunabhängigen Standard dar. Dies ermöglicht einen einfachen Modellaustausch zwischen dem Komponentenlieferanten und seinem Kunden. Die Streuparameter stellen gleichzeitig das Modell dar und müssen in Saber nur noch über eine Schnittstelle eingelesen werden.