Das Propagation Delay
Die vom Sender gesendeten Bits benötigen eine gewisse Zeit, bis sie die empfangenden Knoten erreichen. Das Propagation Delay, definiert als Zeitdifferenz einer fallenden Flanke zwischen Sender und Empfänger, ist wichtig, da diese die Präzision der Synchronisierung der FlexRay-Knoten untereinander bestimmt. Die FlexRay-Spezifikation definiert hier einen maximal zulässigen Wert von 2500 ns.
Truncation der TSS
Die TSS, welche beim Start der Kommunikation angeführt wird, erfährt eine Verkürzung, wenn sie beim Empfänger ankommt. Dies liegt maßgeblich an der Zeit, die aktive Sterne bzw. Transceiver benötigen, um Aktivität auf dem Bus zu erkennen, bevor das Bussignal an die anderen Zweige weitergeleitet wird. Am Empfänger muss mindestens ein Logical Low Bit im Communication Controller (CC) abgetastet werden, um noch als gültige TSS erkannt zu werden. Die Spezifikation gibt für das Abschneiden (Truncation) der TSS einen zulässigen Bereich von 100 bis 3500 ns an. Es ist vom Systementwickler somit sicherzustellen, dass die TSS eine ausreichende Länge aufweist.
Das asymmetrische Delay
Jedes Vernetzungssystem ist mit Toleranzen beaufschlagt, welche z.B. durch Fertigung oder Temperatureinflüsse hervorgerufen werden können. So sind die Verzögerungszeiten der Signale durch den FlexRay-Transceiver für steigende und fallende Flanken leicht unterschiedlich beziehungsweise zeigen auch unterschiedliche Werte für die Signalwege durch den Transceiver (TxD → Bus bzw. Bus → RxD). Dies hat zur Folge, dass die vom Sender verschickten Bits mit veränderter Länge am Empfänger ankommen. Ein Bit kann sowohl verlängert als auch verkürzt werden. Mögliche Unsymmetrien in der CC-BD-Schnittstelle gilt es hier ebenfalls zu berücksichtigen. Diese zeitliche Manipulation der Bit-Länge muss innerhalb gewisser Grenzen bleiben, da sonst die Bit-Werte vom CC nicht mehr korrekt abgetastet werden.